ATLAS: Teurer Ärger
Der zweite Versuch der Stadt, die Biosphäre loszuwerden, feiert bald einjähriges Bestehen. Im Dezember 2010 hatte das Rathaus die erneute Ausschreibung der Tropenhalle begonnen.
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Der zweite Versuch der Stadt, die Biosphäre loszuwerden, feiert bald einjähriges Bestehen. Im Dezember 2010 hatte das Rathaus die erneute Ausschreibung der Tropenhalle begonnen. Der Druck schien damals groß. Satte drei Millionen Euro musste die Stadt 2009 für die Tropenwelt zahlen, ansonsten seit Mitte 2007 immerhin jährlich rund 1,3 Millionen Euro. Da scheint es die Ideallösung, die Halle an ein Unternehmen abzugeben, das Konzept und Kapital mitbringt. Doch offensichtlich tut Potsdam sich auch damit schwer – und das, obwohl die Franzosen, die aus der Biosphäre eine Krokodilfarm machen wollen, seit einem Jahr parat stehen. Sicher, die Materie ist kompliziert, Förderrichtlinien müssen eingehalten, Ausschreibungsregeln beachtet werden. Schon die erste Runde, bei der sich nur ein Bieter meldete und die Stadt das Vergabeverfahren aufhob, brachte Ärger: Der Bieter kündigte an, rechtliche Schritte zu prüfen. Potsdam wähnte sich auf der sicheren Seite. Die Stadt argumentierte, bei einem Zuschlag für den besagten Bieter sei kein wirtschaftliches Ergebnis zu erwarten – und Potsdam sei laut Haushaltsrecht verpflichtet, die Biosphäre-Zuschüsse zu senken. Wie ernst die Stadt dies nimmt, steht angesichts der nunmehr fast ein Jahr alten Ausschreibung allerdings deutlich infrage.
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