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Aus dem GERICHTSSAAL: Textiler Beutezug

Aus Polen eingereist, um im Sterncenter zu stehlen

Stand:

Aus dem GERICHTSSAALAus Polen eingereist, um im Sterncenter zu stehlen Vier Angeklagte schweigen, wollen sich weder zu ihrer Person noch zum Tatvorwurf äußern. Die Fünfte – Monika D. (24) aus Polen – beteuert, am Nachmittag des 3. August 2004 allein bei H&M im Sterncenter gewesen zu sein. „Als ich sah, dass manche Waren keine Sicherungsetiketten aufwiesen, habe ich mich zum Diebstahl hinreißen lassen. Einige Sachen habe ich angezogen, den Rest in eine Plastiktüte gesteckt“, so ihre Erklärung gestern vor dem Amtsgericht. „Wie durch ein Wunder bin ich aus dem Geschäft herausgekommen.“ Die gestohlenen 22 Bekleidungsstücke im Wert von rund 400 Euro – Unterwäsche, Pullover, Jeans, Jacken – habe sie dann zum Auto eines Landsmannes gebracht. Rein zufällig habe der Kofferraum offen gestanden. Danach sei sie Kaffeetrinken gegangen, habe dort zwei bekannte Frauen getroffen. Wenig später sei sie von der Polizei festgenommen worden. Die Anklage wirft den arbeitslosen Polen im Alter zwischen 60 und 24 Jahren vor, am 3. August per Pkw in die BRD eingereist zu sein, um zielgerichtet Bekleidung aus Warenhäusern zu stehlen und sie dann zu veräußern, weil sie sich eine dauerhafte Einnahmequelle verschaffen wollten. Während Zenon B. im Auto wartete, hätten seine Komplizen an jenem Tag insgesamt 39 Bekleidungsstücke von H&M sowie C&A entwendet. Speziell gesicherte Ware sei von Arkadiusz M. fachmännisch entsichert worden. Der Angeklagten Krystyna L. wird darüber hinaus zur Last gelegt, im März 2000 mit zwei Mittätern drei Damenlederjacken im Gesamtwert von 1794 Euro sowie im Juli desselben Jahres vier Halsketten gestohlen zu haben. Agnieszka J. – so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft – habe am 21. Februar 2003 mit zwei Komplizen in einer Berliner H&M-Filiale Textilien im Wert von 3281 Euro entwendet. Seit seinem letzten Coup im Sterncenter befindet sich das Quintett in Untersuchungshaft: die zwei Männer in der JVA Brandenburg, die Frauen in Luckau. Die Ladendetektivin Kathrin Sch. (42) beobachtete am 3. August 2004 zwei Frauen bei H&M, die sich äußerst verdächtig aufführten. „Sie liefen ständig hin und her, trugen Waren aus der Damen- in die Herrenabteilung. Eine dritte Frau und ein Herr standen abseits. Später habe sie eine Tasche mit den entfernten Sicherungsetiketten gefunden. Securitymitarbeiter stellten kurz danach eine männliche Person im Wohngebiet Am Stern. Die drei Frauen wurden am Johannes-Kepler-Platz von der Polizei vorläufig festgenommen, berichtet die Zeugin, die die Angeklagten als Täter wiedererkennt. „Die Damen wirkten wenig überrascht, als sie von der Funkstreife einkassiert wurden“, erinnert sich Carola S. (44). Die Detektivin sah bereits, wie zwei Männer bei Douglas lange Finger machten, folgte ihnen in die H&M-Filiale. Dass die Gruppe zusammengehörte, sei ihr bald klar geworden. Die Leute verständigten sich nur mit Blicken über ihr Vorgehen.“ In dem auf dem Parkdeck des Sterncenters abgestellten Auto der vermeintlichen Diebe habe massenweise nagelneue Ware gelegen. Der Prozess wird am Freitag fortgesetzt. Hoga

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