Landeshauptstadt: TFP kündigt Mitarbeitern
Malteser: 50 000-Euro-Kürzung „ein Jahr zu früh“
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Malteser: 50 000-Euro-Kürzung „ein Jahr zu früh“ Nauener Vorstadt - Trauer-Stimmung im Malteser Treffpunkt Freizeit (TPF) Am Neuen Garten: Der Jugendclub muss zwei seiner bisher neun Angestellten voraussichtlich zum neuen Jahr betriebsbedingt entlassen. Wirksam werden die Kündigungen zum 1. Juli 2005. Für die anderen Mitarbeiter droht Kurzarbeit, ab 2005 je Arbeitsstelle zwischen drei und zehn Stunden pro Woche weniger. „Die Entscheidung ist so kurz vor Weihnachten nicht leicht gefallen“, sagte gestern TPF-Leiterin Elisabeth Tänzler, nachdem sie ihren Kollegen die schlechten Nachrichten überbringen musste. Die Einsparungen sind laut dem Träger des TPF, den Malteser-Werken, eine direkte Folge der geplanten Streichliste des Jugendamtes – ab nächsten Jahr soll danach der TPF 50 000 Euro weniger Förderung bekommen. „Wenn die Kürzung nicht so hart ausfallen würde, wäre bei einer Stelle aber noch Spielraum“, sagte Sebastian Schilgen, Personalleiter bei den Maltesern. Wenn jedoch wie geplant Gelder gestrichen werden, würde das Personal auf ein Minimum reduziert. „Und wenn noch mehr gespart wird, werden wir unsere vertraglich zugesicherten pädagogischen Leistungen erheblich einschränken müssen“, warnt Schilgen. Die beiden Personalstellen sollen im hauswirtschaftlich-technischen Bereich wegfallen, nach PNN-Informationen sollen der Tontechniker und der Schneider betroffen sein. Weder Leiterin Tänzler noch Sebastian Schilgen wollten dazu genaue Angaben machen. Jedoch forderte Schilgen die Hilfe der Stadt bei der Bewirtschaftung des TPF, etwa bei hausmeisterlichen Tätigkeiten. Außerdem kritisierte er: „Die Kürzung kommt ein Jahr zu früh.“ Die Malteser hätten im Vertrag mit der Stadt zwar zugestimmt, dass Kürzungen möglich seien, jedoch erst nach der kompletten und derzeit noch laufenden Sanierung des Hauses. „Durch die Bauarbeiten können wir wenig zusätzliche Mittel erwirtschaften und etwa bei der Energie nichts einsparen“, erklärte Schilgen. Ob es weitere Folgen für die Angebotspalette im TPF geben wird, konnte Tänzler noch nicht sagen: „Das wird man im neuen Jahresprogramm sehen.“ Überrascht über den drohenden Stellenabbau zeigte sich Sozialbeigeordnete Elona Müller gestern Abend: „Das ist mir neu.“Auch sie verwies auf den Vertrag mit den Maltesern, der die schrittweise Reduzierung der städtischen Fördermittel vorsieht. Ende vergangener Woche hätte sie durch einen Brief von Malteser-Stadtbeauftragten und Universitätsrektor Prof. Wolfgang Loschelder erstmalig einen Hinweis auf die Probleme beim TPF erhalten: „Der Brief wird zurzeit im Jugendamt geprüft, dort stand jedoch noch nichts von Stellenstreichungen.“ Schilgen verteidigte den Personalabbau: „Wir haben schon erhebliche eigene Mittel investiert und müssen nun auf die Kürzungen reagieren.“Henri Kramer
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