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Landeshauptstadt: Theaterschiff: Umzug doch mit Gastro? „John Barnett“ macht

der Stadt ein Angebot

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Innenstadt/Berliner Vorstadt - In gut drei Monaten soll das Theaterschiff laut Stadtverordnetenbeschluss die Alte Fahrt verlassen. Wohin genau die Reise geht und unter welchen Konditionen, das steht bisher noch nicht fest. Selbst die Mitglieder des Theaterschiffvereins, die sich nach langem Ringen um einen Verbleib an dem traditionellen Standort mit dem Umzug abgefunden haben, sind im Ungewissen. „Wir wissen nur, dass es an die Schiffbauergasse geht“, sagte Mathias Iffert, der Vereinsvorsitzende, den PNN.

Die Stadt gibt sich dazu gewohnt kurz angebunden: „Der Liegeplatz soll zwischen der Floßstation und dem Hans-Otto-Theater sein. Schallschutztechnische Fragen gegenüber Anrainern in der Schiffbauergasse sind im weiteren Verfahren zu klären. Ziel ist es, eine Beeinträchtigung des Hans-Otto-Theaters zu vermeiden“, hieß es am gestrigen Freitag lediglich aus dem Rathaus. Bisher gibt es an der Schiffbauergasse keinen Bootsanleger für das Schiff, an manchen Stellen ist Uferbewuchs zu berücksichtigen, in der Berliner Vorstadt wird gerade die Villa Tummeley zur Wohnraumnutzung ausgebaut – was Lärmschutzauflagen nach sich ziehen könnte.

Lösen könnte sich indes ein anderes Problem. Bereits vor Monaten hat Clemens Lambrecht, Inhaber des Restaurantschiffes John Barnett, das bereits in der Schiffbauergasse liegt, der Stadt ein Angebot gemacht. Er würde mit sofortiger Wirkung auf die im Vertrag festgeschriebene sogenannte Konkurrenzschutzklausel verzichten. Diese hatte es bisher verhindert, dass ein weiteres Schiff mit gastronomischem Angebot – wie das Theaterschiff – in der Schiffbauergasse anlegt. Die Stadt hatte daraufhin den Vertag mit Lambrecht gekündigt, Ende 2014 läuft dieser aus. Dass Lambrecht nun vorzeitig Konkurrenz neben seinem Schiff hinnehmen würde, sei nicht nur sein Entgegenkommen, sagt er gegenüber den PNN: „Ich habe das aus nackter Existenzangst gemacht. Die Stadt zeigt sich zwar gesprächsbereit, aber den Vertrag, den ich bekommen soll, habe ich bis heute nicht in der Hand.“ Die Stadt konnte gestern auf PNN-Anfrage nicht sagen, warum sie auf das Angebot des Gastronoms, das zuletzt als E-Mail vor sechs Wochen bei der Stadt eingegangen ist, reagiert hat.

Während Clemens Lambrecht einer Koexistenz von zwei Schiffen mit Restaurantbetrieb mit gemischten Gefühlen entgegen blickt, zeigte sich Mathias Iffert am Freitag erfreut von dieser Option. „Das wäre klasse. Ohne Gastronomie könnten wir nur Getränke ausschenken. Da hängen ja auch Arbeitsplätze in der Küche und im Service dran.“ Letztlich trage das auch zur Belebung des gesamten Areals bei: „Das ist eine gute Voraussetzung für eine vernünftige Nachbarschaft“, sagte Iffert. Steffi Pyanoe

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