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Der Anker wird gelichtet. Das Theaterschiff soll von der Alten Fahrt an den Tiefen See ziehen.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Theaterschiff zieht um

Trägerverein folgt Vorschlag der Verwaltung für neuen Standort in der Schiffbauergasse

Stand:

Innenstadt/Berliner Vorstadt - Das Theaterschiff wird voraussichtlich an den Kulturstandort Schiffbauergasse ziehen. Das bestätigte der neue Chef des Trägervereins des Schiffes, Mathias Iffert, gestern den PNN. Bei einer Mitgliederversammlung des Vereins in dieser Woche habe sich eine Mehrheit der Mitglieder für die Schiffbauergasse als neuen Liegeplatz für das Theaterschiff ausgesprochen. Bisher ankert der Kahn namens „Sturmvogel“ an der Alten Fahrt. Seit 1995 werden auf dem 1924 gebauten, 52 Meter langen und sechs Meter breiten Boot Theateraufführungen gezeigt, es gibt Comedy- und Kabarettabende, Konzerte und Tanzpartys. Bereits im Sommer halte er den Umzug für möglich, so Iffert.

Grund für den Umzug ist laut Iffert die geplante Bebauung des Havelufers in der Innenstadt. „Wir halten es nach den derzeitigen Plänen der Stadt für nicht möglich zu bleiben“, sagte er. Darüber werde auch schon seit Monaten mit der Stadt gesprochen. Diese habe zwei Vorschläge gemacht, wo das Schiff dauerhaft anlegen könne: Neben der Schiffbauergasse sei auch der sogenannte Havelhof gegenüber dem Lustgarten beim Kartenverkauf der „Weissen Flotte“ im Gespräch gewesen. „Es gab in unserem Verein auch eine größere Gruppe, die diesen Standort favorisiert hat“, sagte Iffert. Letztlich habe sich eine Mehrheit aber für die Schiffbauergasse entschieden. „Das ist ein guter Standort.“ Unter anderem erhoffe sich das Theaterschiff eine Einbindung in das schon lang angekündigte Marketingkonzept für die Schiffbauergasse. „Wir wollen uns der Konkurrenz dort stellen.“ Die Entscheidung sei mittlerweile der Stadtverwaltung schriftlich mitgeteilt worden. Ebenso hofft der Verein auf mehr Förderung: Mindestens sei mit 60 000 Euro die Fördersumme von 2006 notwendig, hieß es vor zwei Monaten im Kulturausschuss – eingeplant für 2011 sind 45 000 Euro.

Im Rathaus konnte Sprecherin Rita Haack gestern noch keine konkreten Angaben über das weitere Verfahren machen. Die Schiffbauergasse sei natürlich eine „Option“, diese werde geprüft.

Zugleich hat der Verein bei seiner Mitgliederversammlung seinen Vorstand umgestellt. Mit Iffert gibt es einen neuen Vorsitzenden, der bisherige Chef Robert Bejeuhr hatte laut Vereinsangaben „aus persönlichen Gründen“ nicht noch einmal kandidiert, bleibe dem Träger aber als Leiter des Vereinsbüros im Rathaus Babelsberg eng verbunden. Bejeuhr hatte erst im November gegenüber den PNN erklärt, die Schiffbauergasse sei nicht die vom Verein favorisierte Alternative.

Wie Iffert ankündigte, werde es im Theaterschiff auch inhaltliche Veränderungen geben. So solle der Comedy-Bereich zwar erhalten werden. Doch auch das klassische Theater und Kriminalaufführungen sollen wieder stärker im Spielplan vertreten sein. Ebenso verwies er auf die neue Reihe „Klangfarbe“, bei der junge Pop-Bands zu Konzerten ins Theaterschiff geholt werden.

Henri Kramer

Das Video wurde uns freundlicherweise von PotsdamTV zur Verfügung gestellt.

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