Landeshauptstadt: „Theoretische Bau-Idee“ auf Garagenland Linkspartei setzt sich für 750 Garageninhaber ein
Am Stern - Ein Masterplan für die Wohngebiete Stern, Drewitz, Kirchsteigfeld treibt die Garagenbesitzer am Schäferfeld auf die Barrikaden. „Wir werden für vogelfrei erklärt“, wütete einer der Garagenbesitzer beim gestrigen Rathausreport der Linkspartei.
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Am Stern - Ein Masterplan für die Wohngebiete Stern, Drewitz, Kirchsteigfeld treibt die Garagenbesitzer am Schäferfeld auf die Barrikaden. „Wir werden für vogelfrei erklärt“, wütete einer der Garagenbesitzer beim gestrigen Rathausreport der Linkspartei. PDS im Bürgerhaus Sternzeichen. Hintergrund ist eine städtebauliche Idee, auf einem gut 3,5 Hektar großen Areal zwischen Hans-Grade-Ring und Baggersee Wohnbebauung zuzulassen. Die bis dato dort befindlichen 750 Garagen müssten weichen.
Karin Juhasz aus dem Verwaltungsbereich Stadterneuerung versuchte, die aufgeregten Gemüter zu besänftigen. „Wir reden von einer bisher rein theoretischen Idee.“ Frühestens 2008 könne es konkret werden, noch fehlten unverbindliche Bauleitplanung und ein Bebauungsplan. Juhasz warb jedoch dafür, dass sich die Stadt über Veränderungen Gedanken macht. „Es ist legitim, wenn sich ein Eigentümer über die zukünftige Nutzung seines Landes Gedanken macht.“
Die vertrackte Situation: Während das Land der Stadt gehört, sind die Garagen in privater Hand eben jener 750 Besitzer. Und einige fochten gestern vehement für eine dauerhaftes Verbleiben. Schließlich fehlten Ausweich-Stellplätze, betonte ein Sprecher der Garagenbesitzer. Gefordert wurde außerdem ein Rentabilitätsnachweis für einen Verkauf. Bisher erhält Stadtkämmerer Burkhard Exner 90 000 Euro pro Jahr von den Garagenbesitzern. Karin Juhasz relativierte: „Bei genauer Umrechnung auf die Gesamtfläche liegt der Quadratmeterpreis bei gerade mal 40 Cent.“ Auf Einwände, dass der nahe Baggersee wegen fehlender Infrastruktur nicht als Erholungsgebiet gelten könne und die angrenzende Bahnstrecke nicht zur Wohnqualität beitragen werde, äußerte sie sich nicht.
Linkspartei-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg erklärte: „Wir müssen klar machen, dass eine Garage keinen Luxus darstellt.“ Wohnungsbau sei auch an anderen Stellen und in anderen Stadtteilen möglich.
Die Verwaltung scheint der „theoretischen Idee“ aber einiges abgewinnen zu können. Zurzeit werden bereits die Eigentumsverhältnisse überprüft, denn „einige Randbereiche des Geländes gehören nicht der Stadt“, so Verwaltungsfachfrau Juhasz. Zusätzlich wird sich das heute startende städtebauliche Sommercamp mit Gestaltungsansätzen für das Areal beschäftigen. Kay Grimmer
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