Landeshauptstadt: Tiefensee: Erheblicher Teil in den Osten
Schlösserstiftung und Stadt hoffen auf Mittel aus dem neuen Förderfonds für deutsche Welterbestätten
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Potsdam und die Schlösserstiftung können auf Millionen vom Bund hoffen. Insgesamt 150 Millionen Euro stellt die Bundesregierung innerhalb der nächsten fünf Jahre zur Verfügung, um Welterbestätten in Deutschland sanieren zu helfen. Wie eine Sprecherin gestern den PNN sagte, gebe es keine Quoten für die jeweiligen Bundesländer und ihre Welterbestätten. Bereits im nächsten Jahr stehen 50 Millionen Euro zur Verfügung, in den Jahren danach jeweils 25 Millionen Euro. Die Mittel werden nach Einschätzung Tiefensees zum erheblichen Teil nach Ostdeutschland fließen, da dort sehr viele der Unesco-Stätten seien.
Potsdams Finanzbeigeordneter Burkhard Exner (SPD) nannte das neue Bundesprogramm gestern „spannend“. Auch die Stadt Potsdam wolle „ihre eigene Investitionstätigkeit verstärken“, so Exner: „Wir haben noch viele öffentliche Investitionen, die noch ausstehen.“ Exner rät der Bundesregierung, sich stärker an kommunalen Investitionen zu beteiligen. So seien die Kommunen bislang beim Schulneubau auf sich selbst angewiesen. Auch der Bau der neuen Feuerwache erfolge komplett aus Eigenmitteln. Das seien Bereiche, die Bund und Land stärker fördern könnten als bisher, sagte Exner.
In Potsdam gehören die Schlösser und Gärten von Sanssouci, Neuer Garten, Babelsberg, Sacrow samt Heilandskirche sowie Klein Glienicke seit 1990 zum Welterbe der Unesco. Seit 1999 zählen auch die Russische Kolonie Alexandrowka, der Pfingstberg mit dem Belvedere, das Schloss Lindstedt, der Kaiserbahnhof am Wildpark und die Sternwarte am Babelsberger Park dazu. Immer wieder gab es in den letzten Jahren Streit um Bebauungen im Umfeld der historischen und schützenswerten Orte. Zuletzt am Krongut Bornstedt sowie am Glienicker Horn. Vertreter der 33 Welterbe-Standorte haben sich gestern mit Bundesminister Wolfgang Tiefensee (SPD) getroffen, um Details über die Förderung zu besprechen. Wie es aus dem Bundesministeriums hieß, müsse es eine Prioritätenliste des Landes geben, in der die Unesco-Orte einem Ranking unterzogen werden. Eine Experten-Kommission werde dann beim Bund über die Förderanträge entscheiden. gb/jab
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