Luxus-Wohnanlage in Potsdam: Tiefgarage mit sechs Jahren Verspätung
Die seit Jahren versprochene Tiefgarage für die südliche Speicherstadt in Potsdam soll im August fertig sein. Solange duldet die Stadt noch das wilde Parken.
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Potsdam - Der stockende Bau einer längst überfälligen Tiefgarage für die südliche Speicherstadt soll in diesem Sommer endlich abgeschlossen sein. „Die Fertigstellung ist für den August vorgesehen“, sagte eine Sprecherin der für den Bau verantwortlichen Speicherstadt Potsdam GmbH. Noch im vergangenen Mai hatte sie in Aussicht gestellt, dass die Tiefgarage innerhalb von sechs Monaten fertig wird.
Die Garage für bis zu 100 Fahrzeuge ist für die drei ehemaligen, Ende des 17. Jahrhunderts errichteten Kornspeicher auf dem Areal vorgesehen, die die Prinz von Preußen Grundbesitz AG in den vergangenen Jahren zu luxuriösen Wohnhäusern umgebaut hat. Doch bisher ist bloß eine Baugrube vorhanden.
Immer wieder gab es Verzögerungen
Eigentlich sollte die Tiefgarage schon im Jahr 2010 fertig sein, doch wie berichtet verzögerten Genehmigungsprobleme und weitere Schwierigkeiten mehrfach den Baubeginn. Die neuerliche Verzögerung sei im vergangenen Mai noch nicht absehbar gewesen, sagte die Speicherstadt-Sprecherin nun. Von Juni bis November habe das Unternehmen nicht bauen können, weil zugleich ein Regenkanal und die Trinkwasserleitung in der Leipziger Straße erneuert werden mussten und die Potsdamer Stadtwerke zeitgleich eine Fernwärmetrasse verlegt hätten. Dadurch sei die Tiefgaragen-Grube für Baufahrzeuge nicht erreichbar gewesen, erklärte die Sprecherin. Nach der nun erfolgten Verlängerung von Genehmigungen könnten die Arbeiten wieder losgehen. Die Prinz von Preußen Grundbesitz AG wollte die weitere Verzögerung auf Nachfrage nicht kommentieren und verwies lediglich auf die Speicherstadt GmbH. Dieses Unternehmen sei zuständig, hieß es.
Das Problem: Die Autos der Anwohner müssen seit Jahren zwischen den Wohnanlagen wild parken, durch die Baugrube ist noch weniger Platz vorhanden. Die Stadt duldet dies, wie ihr Sprecher Jan Brunzlow auf Anfrage sagte. Eine auch schon erwogene Nutzungsuntersagung für die Wohnblocks wegen fehlender Stellplätze sei derzeit nicht beabsichtigt, da der Bauherr eine gültige Baugenehmigung habe, mit der das Vorhaben bis 2019 vollendet werden könne.
Sollte die Garage allerdings gar nicht gebaut werden, bestehe die Pflicht zur finanziellen Ablösung der notwendigen Stellplätze, wie Brunzlow deutlich machte. Im Klartext müsste das Speicherstadt-Unternehmen für jeden fehlenden Parkplatz extra zahlen, wenn aus der Grube keine Garage wird.
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