Landeshauptstadt: Tiefpunkt in Potsdam erreicht
Diskussion über neue Schulreform
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Diskussion über neue Schulreform Klare Worte fand der CDU-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende im Bildungsausschuss des Landtages Brandenburg, Ingo Senftleben, was allzu große Erwartungen an die Schulreform der SPD-CDU-Koalition betrifft. Zuerst einmal müssten die strukturellen Maßnahmen umgesetzt werden, bevor man sich inhaltlichen Fragen zuwenden könne, erklärte Senftleben am Donnerstagabend während der gutbesuchten Veranstaltung „Bildung im Umbruch“ in der ehemaligen Stadtschule, bei der es unter anderem um die Folgen der ab dem kommenden August wirksamen Schulreform für die Stadt Potsdam ging. Und auch den vielzitierten Pisa-Sieger Finnland, der nach Vorstellung einiger Diskussionsteilnehmer als Vorbild für das deutsche Bildungssystem gelten solle, wollte Senftleben differenzierter betrachtet sehen. „Wir können nicht das finnische Schulsystem einfach übernehmen. Wir müssen uns unserer Stärken bewusst werden und darauf aufbauen“, so seine Forderung. Doch werde es Jahre dauern, bis erste Erfolge zu sehen seien. Der erhebliche Schülerrückgang in den kommenden Jahren vor allem in den Randregionen Brandenburgs – waren es im Schuljahr 2002/2004 noch 140000 Schüler, soll die Zahl 2010/2011 auf 75000 sinken – habe die Landesregierung zu einer Reform gezwungen. Seit 1995 wurden etwa 70 Schulen im Land geschlossen, weitere 140 sollen in den kommenden Jahren folgen, erklärte Senftleben. Mit der Einführung der Oberschule als neue Schulform ab der 7. Klasse gebe es im Land nur noch zwei Bildungsgänge, die die Gesamtschulen ohne gymnasiale Oberstufe und die Realschulen ersetzen sollen. Damit sei ein Einheitlichkeit gegeben, die auch den nationalen Ansprüchen gerecht werde, so Senftleben. Karl Ofcsarik, Fachbereichsleiter für Schule der Stadt, sprach von „komfortablen Problemen“ die Potsdam in Sachen Schülerzahlen habe. Der Rückgang habe hier mit derzeit 41 Klassen der ersten und 36 Klassen der siebenten Jahrgangsstufe im nächsten Schuljahr den Tiefpunkt erreicht. Potsdam profitiere von der Nähe zu Berlin und dem so genannten „Speckgürtel“. Nach drei bis vier Jahren werden die Schülerzahlen wieder so ansteigen, dass sogar zum Schuljahr 2007/2008 ein Schulneubau im Bornstedter Feld notwendig werden könnte, so Ofcsarik. D.B.
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