
© R. Miller
Landeshauptstadt: Tiere lügen nicht
Jörg Degner moderiert im Filmpark die Tiershow
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Seine ersten Bühnenerfahrungen machte Jörg Degner in den 80er Jahren in einem Studentenklub in Senftenberg: Dort legte der angehende Kraftwerksingenieur Platten auf und moderierte. In einem Kraftwerk hat er später nie gearbeitet. Die Energie geht dem Tausendsassa trotzdem nicht aus: Jörg Degner war Moderator im Friedrichstadtpalast, arbeitete als Veranstaltungstechniker und Manager, verkaufte nach der Wende auch mal Versicherungen und war dann Reiseleiter in Malaysia und den Philippinen.
Heute betreibt er mit seiner Frau eine Tierpension in Berlin-Pankow – und steht seit 2004 immer wieder im Filmpark Babelsberg auf der Bühne. Dort moderiert Jörg Degner aktuell unter anderem die Stuntshow, die Musketiershow und – mit besonderer Begeisterung – die Tierfilmshow.
Exotische Geschöpfe wie Vogelspinnen, Bartagamen oder Königsnattern aus der Filmtierschule von Gerhard Harsch präsentiert Degner dabei seinem Publikum. Auch Filmhunde lässt er Tricks vorführen. An diesem Samstag, wenn der Filmpark zur „Langen Filmparknacht“ einlädt, hat er ausnahmsweise das Löwenbaby „Joy“ zu Gast.
Besonders aufgeregt macht ihn der Raubtierbesuch nicht: „Ich freue mich“, sagt Jörg Degner. Wie bei der Arbeit mit den anderen Tieren auch komme es ganz darauf an, auf die Signale von den tierischen Bühnenpartnern zu achten, erklärt er seine Herangehensweise. Zusätzlich hat er Unterstützung von der Tierpflegerin Claudia Blume.
„Tiere können nicht lügen“, sagt Jörg Degner. Wie heilsam diese Eigenschaft auf gestresste Menschen wirken kann, weiß er aus eigener Erfahrung: Seine Frau fand nach einem Burnout erst durch die Arbeit mit Hunden wieder zurück in ein aktives Leben. Gemeinsam mit ihr betreibt Degner mittlerweile eine Tierpension, in der er Hunde und Katzen von vielbeschäftigten Berlinern tagsüber betreut – und die Vierbeiner während der Urlaubszeit ihrer Herrchen aufnimmt. „Ich habe zwei Leben: eins als Kaufmann, eins als Gaukler“, fasst Jörg Degner zusammen.
Mit Tieren und Menschen zu arbeiten ist ein Traumjob für den gebürtigen Geraer. „Tiere sind mein Lebensinhalt“, sagt er. Seit mehr als 40 Jahren habe er auch selbst Hunde: „Ein Leben ohne Hund ist ein Irrtum und lohnt sich nicht“, so seine Überzeugung.
Kaum überraschend, dass auch seine Pläne für die Zukunft mit Tieren zu tun haben: Einerseits will Jörg Degner wieder auf Reisen gehen – und zwar in tierischer Begleitung. „Ich will den Jakobsweg mit einem Hund machen“, erklärt er. Eine Minikamera soll die Pilgerreise aus Sicht des Hundes aufzeichnen. Für das Projekt sucht er noch Kooperationspartner. Ein anderes Vorhaben: Degner will Hunden beizubringen, Krebskranke zu erkennen. Immer wieder haben Forscher beobachtet, dass Hunde eine Krebserkrankung von Menschen buchstäblich riechen können – und damit die Krankheit möglicherweise früh und zuverlässig erkennen können. jaha
An diesem Samstag lädt der Filmpark zur Langen Filmparknacht ein: Unter dem Motto „Nacht der Helden“ werden von 18 bis 0 Uhr unter anderem eine Klontruppe der Star-Wars-Saga, mittelalterliche Ritter und Westernhelden erwartet. Für Musik sorgen die Berlin Blues Brothers und die Potsdamer Band Fortunate Fools. Es gelten die regulären Eintrittspreise. Weitere Infos: www.filmpark-babelsberg.de
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