Landeshauptstadt: Tierheim findet keine Bleibe
Statt Umzug nun doch Umbau und Sanierung? / Wenig Besucher beim Frühlingsfest
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Statt Umzug nun doch Umbau und Sanierung? / Wenig Besucher beim Frühlingsfest Von Henri Kramer Potsdam-West – Das Potsdamer Tierheim sucht noch immer nach einem neuen Standort. Doch inzwischen gibt es erste Überlegungen, das nicht tierschutzgerechte Gebäude Am Wildpark umzubauen. Die bisher erfolglosen Versuche, eine neue und modernere Bleibe zu finden, passten zur gedrückten Stimmung beim Frühlingsfest am Sonnabend im Tierheim: nur 600 bis 700 Gäste kamen. „Es waren wohl wegen der vielen anderen Veranstaltungen wesentlich weniger Besucher da als sonst“, sagte Carola Hoffmann, die Vorsitzende des Tierschutzvereins Potsdams und Umgebung e.V., der das Heim betreibt. Doch Hauptsorge bleibt der Zustand und die Ausstattung des maroden Hauses. Problematisch sei zum Beispiel die geringe Größe der Hundezwinger. „Jede zweite Zwischenwand müsste eigentlich herausgerissen werden, damit die Hunde soviel Platz haben wie gesetzlich gefordert.“ Wichtig wären ebenfalls eine separate Kranken- und Quarantänestation für die Tiere wie auch ein Raum, in dem die Nager im Winter unterkommen könnten. „Besonders in der Ferienzeit bekommen wir Probleme, weil dann mehr Tiere hier abgegeben werden“, sagte Hoffmann Indes scheinen Stadt und auch der Verein die Hoffnung aufzugeben, noch einen neuen Platz für das Tierheim zu finden. Der Plan, in der Max-Eyth-Allee in Bornim unterzukommen, habe sich zerschlagen. „Den Zuschlag für das Gelände hat ein anderer Bieter bekommen.“ Die Suche werde durch hohe Kosten für ruhige Grundstücke und die Sorgen der zukünftigen Anwohner vor zu großem Lärm erschwert. „Ein neuer Standort hat Priorität, doch wir prüfen gleichzeitig, ob und was wir hier umbauen können“, sagte Hoffmann. Die möglichen Sanierungspläne für das Tierheim bestätigte auch Sozialbeigeordnete Elona Müller. „Wir müssen herausfinden, ob es machbar wäre hier zu bauen und den Betrieb trotzdem zu gewährleisten“, sagte Müller. Der Umbau müsse dabei aber für die Tiere eine wirkliche Verbesserung ihrer Lebensqualität bedeuten. „Es darf nicht bei einem neuen Farbanstrich bleiben.“ Der Wunsch nach einem neuen und modernen Tierheim sei quer durch alle Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung „Konsens“, so Müller. Dem Verein sicherte die Beigeordnete ihre Unterstützung zu, ferner wolle sie mit Oberbürgermeister Jann Jakobs über mögliche Lösungen sprechen. Auch der im vergangenen Jahr gegründete Tierheimbeirat der Stadtverordnetenversammlung will sich in seiner nächsten Sitzung am 9. Mai mit dem Thema Umbau oder Neubau beschäftigen. Eine positive Nachricht konnte Carola Hoffman wenigstens noch verkünden: Trotz der wenigen Gäste wurden am Sonnabend 1100 Euro gespendet.
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