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Landeshauptstadt: Tierschutzverein bewirbt sich

Tierschützer wollen früheres Tierheim wiederbeleben und werfen der Verwaltung mangelnden Tierschutz vor

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Der Potsdamer Tierschutzverein (TSV) geht in die Offensive: In einem Brief an die Stadtverordneten positioniert sich der Verein erneut als Gegen-Kandidat zum „Pfötchenhotel“ in Beelitz im Wettstreit um die Fundtierbetreuung . „Wir werden uns bewerben“, sagte TSV-Chef Niklas Wanke den PNN. Bis Anfang Dezember können Bieter an der Ausschreibung teilnehmen.

Bewerben wird sich der TSV wohl mit dem früheren Tierheim am Wildpark. „Die Kosten einer Reaktivierung des Tierheims würde der Verein mit Hilfe von Sponsoren übernehmen“, heißt es in dem Schreiben. Der Wiederbetrieb des alten Tierheims sei entgegen der Darstellung der Verwaltung ohne Probleme möglich: Eine Filmproduktion auf dem Gelände hätte Strom und Wasser sofort nutzen können. Ebenso rechnet der Verein vor, dass sein Angebot billiger wäre. „Vom TSV bekam die Stadt ein Rundum-Sorglos-Paket für 126 000 Euro“, schreiben die Tierschützer. Dagegen müsse Potsdam bei der Variante Pfötchenhotel zwar zunächst nur 120 000 Euro zahlen. Dazu kämen aber Kosten für unter anderem die Stadtentsorgung, die Fahrten nach Beelitz und den Stadtjäger – zusammen mindestens 23 000 Euro, rechnet der TSV vor.

In der Verwaltung war gestern Abend niemand zu erreichen. Allerdings hat die Stadt mehrfach bestritten, dass die Wahl des Partners „Pfötchenhotel“ zu Mehrkosten geführt hätte. Zuvor hatte der TSV das frühere Tierheim bis Ende 2007 betrieben, dessen Vertrag von der Stadt gekündigt wurde. Seitdem gibt es heftigen Streit. Jüngst hatte Bürgermeister Burkhard Exner den TSV als „nicht verlässlichen Partner bezeichnet“. Der TSV wirft der Stadt „mangelnden Tierschutz“ vor.

Als ein Beispiel für seine Kritik führte Wanke gestern eine Katze an, die schwer verletzt auf dem Gelände einer Potsdamer Kita gefunden worden sei. Trotz eines Anrufs der Kita-Leitung hätte die Verwaltung eine Versorgung des Tieres aber abgelehnt. „Die Stadt muss sich die Frage gefallen lassen mit welcher Weisung die Ämter ihre Arbeit machen.“ HK

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