
© Jan Kuppert
Von Rainer Hennies: Titel verspielt und verteidigt
Turbine Potsdam kam beim Hallenfußball-Turnier in Jöllenbeck als Titelverteidiger nur auf den vierten Platz
Stand:
Minipokal statt Siegercup: Die Fußballerinnen des 1. FFC Turbine Potsdam haben es beim traditionsreichen Hallenfußball-Turnier in Jöllenbeck nicht geschafft, ihren im vergangenen Jahr erkämpften Titel zu verteidigen. Die Mannschaft um Trainer Bernd Schröder unterlag im Spiel um Platz drei dem schwedischen Vertreter Kristianstads DFF mit 0:2 und musste sich mit dem vierten Rang begnügen.
Dabei sah es in der Vorrunde noch recht vielversprechend aus. Mit 5:0 behaupteten sich die Potsdamerinnen gegen Arna- Bjørnar Bergen aus Norwegen, bezwangen den Hamburger SV anschließend mit 4:2 und verloren schließlich gegen Kristianstads mit 1:2. Zwar gab es danach abermals Siege gegen Bergen (3:0), Hamburg (4:3) und Kristianstads (4:0), doch die erste Niederlage gegen die Schwedinnen, bei der Isabell Kerschowski noch den Ausgleich besorgte, ärgerte die Turbinen trotzdem nicht unerheblich.
Im anschließenden Halbfinale gab es dann eine klare Entscheidung: Als Erster der Gruppe A mussten die Turbinen gegen Duisburg als Zweiten der B-Gruppe antreten – und dabei behauptete sich der Bundesligarivale am Ende deutlich mit 4:0. Im Finale mussten sich die Duisburgerinnen schließlich Kristianstads DFF mit 2:3 geschlagen geben. Bei der von den Trainern durchgeführten Wahl zur Spielerin des Turniers kam Fatmire Bajramaj vor Anja Mittag auf den zweiten Platz. Mit fünf Treffern kam die Turbine-Stürmerin allerdings bei der Wahl zur Torschützenkönigin auf den zweiten Rang. Anja Mittag schoss indes auch das 50. Tor des Turniers und bekam dafür vom Veranstalter TuS Jöllenbeck ein Fünf-Liter-Fass Bier überreicht.
„Dass wir dreimal gegen Kristianstads antreten mussten, war schon etwas ärgerlich“, sagte Bernd Schröder nach dem Turnier. „Ich hätte mir gewünscht, dass wir mal auf den schwedischen Vizemeister Kopparbergs Göteborg treffen. So hätten wir uns auf einen anderen Gegner einstellen müssen.“ Am Ende, so der Trainer, hätte die Mannschaft aber gesehen, wo sie steht und woran sie noch arbeiten muss. Etwa am taktischen Verhalten beim Stand von 1:1. „Da war mir noch zu zu viel Nervosität drin“, so Schröder.
Auch Anja Mittag als zweitplatzierte Torschützenkönigin ärgerte sich über den verpatzten Auftritt. „Die individuelle Auszeichnung ist mir egal“, sagte die Nationalspielerin. „Viel lieber hätte ich mit dem Team den Titel verteidigt.“ Das sah Fatmire Bajramaj nicht anders. „Wir können uns noch steigern“, so die Stürmerin, die erst kürzlich bei der Wahl der Welt- Fußballerin des Jahres auf den dritten Platz kam. „Es war ein sehr faires Turnier, und unser Minimalziel, den Einzug ins Halbfinale, haben wir ja erreicht.“
Schröder haderte vor allem mit der 0:4- Klatsche gegen Duisburg: „Da hat es uns gleich in der ersten Minute kalt erwischt, wir hatten keine Ordnung im Spiel.“ Trotz allem sei das Turnier eine gute Vorbereitung auf das Großfeld gewesen.
Rainer Hennies
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