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Landeshauptstadt: Togatus redet wieder

Skulptur kehrte an die Römischen Bäder zurück

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Sanssouci - Im Innenhof der Römischen Bäder hält wieder ein Togatus seine Reden. So ließen sich im alten Rom gern adlige Jünglinge darstellen. Die kaum mannshohe Marmorskulptur mit einer Schriftrolle in der Hand ist vom Bildhauer der Schlösserstiftung, Roland Will, restauriert worden. Will hat die Figur durch Ultraschall untersuchen lassen und sie dann mittels Dampfstrahl und Laser gereinigt. Moose, Flechten und Algen wurden so entfernt. Da der Marmor im Inneren am Zerbröseln war, wurde er mit stützendem Acrylharz getränkt, vollkonserviert, wie der Fachmann sagt. Die Hände sind dem Togaträger schon vor 30 Jahren abgeschlagen worden, sie wurden im Depot aufbewahrt. Nach Ergänzung abgebrochener Finger hat Roland Will sie mit Hilfe von Edelstahldübeln dem antiken Jüngling wieder angeheftet.

Die Skulptur selbst ist eine Kopie, die im Auftrag Friedrich Wilhelms IV. von dem Rauch-Schüler Heinrich Berges 1842 für die Römischen Bäder angefertigt wurde. Seine Vorlage war ein antiker Togatus, den König Friedrich II. bereits 1772 wahrscheinlich mit der berühmten Sammlung des Kardinals Polignac angekauft und in der westlichen Nische der Gartenfront von Schloss Sanssouci aufgestellt hatte. Roland Will erklärte, dass sein Vorgänger Berges das Original recht frei kopiert hat. So haben die Hände eine andere Stellung. Die rechte, die Münzen hält, ist beim Original nach hinten gerichtet, bei der Kopie nach vorn – so, als wolle der Togatus das Geld an die Menge verteilen.

Wie Saskia Hüneke als Stiftungskustodin für Skulpturen informierte, wird derzeit auch das antike Original des Togaredners kopiert, um die Fassade von Sanssouci zu komplettieren. Die Kopie soll im nächsten Jahr aufgestellt werden. E. Hoh

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