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Neuer Job, neuer Name Servicestelle: Tolerantes und Sicheres Potsdam koordiniert künftig ehrenamtliche Flüchtlingshilfe

Geschäftstelle Sicherheitskonferenz - ein etwas sperriger und irreführender Name für eine vier Mitarbeiter starke städtische Einrichtung, die vor allem die Aktivitäten rund um das antirassistische Bündnis Potsdam bekennt Farbe koordiniert. Der Ansicht war man in der Stadtverwaltung auch, weshalb nun die Umbenennung in Servicestelle Tolerantes und Sicheres Potsdam (Tosip) erfolgte.

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Geschäftstelle Sicherheitskonferenz - ein etwas sperriger und irreführender Name für eine vier Mitarbeiter starke städtische Einrichtung, die vor allem die Aktivitäten rund um das antirassistische Bündnis Potsdam bekennt Farbe koordiniert. Der Ansicht war man in der Stadtverwaltung auch, weshalb nun die Umbenennung in Servicestelle Tolerantes und Sicheres Potsdam (Tosip) erfolgte.

Die Namensänderung trägt vor allem dem Umstand Rechnung, dass sich die Aufgaben der Mitte der 1990er Jahre entstandenen Servicestelle sehr verändert haben: Neben dem Thema Kriminalitätsprävention landeten im Laufe der Jahre zahlreiche andere Aufgaben wie Klimaschutz oder das Radverkehrskonzept bei der Geschäftstelle. „Um viel davon konnten wir uns gar nicht wirklich kümmern“, sagt Tosip-Leiterin Ursula Löbel. Da es für diese Themen mittlerweile eigene Stellen und Beauftragte gibt, tat eine Umbenennung Not, um das Profil der Geschäftsstelle nach außen zu schärfen.

Dies hängt auch damit zusammen, dass mit dem Thema Nachbarschafts- und Flüchtlingshilfe eine ganz neue Aufgabe an die Servicestelle herangetragen wurde: „In der Zivilgesellschaft gibt es ein großes Bedürfnis danach, Hilfe für Flüchtlinge hier in Potsdam zu leisten, aber es gab keinen offiziellen Ansprechpartner“, sagt Nora Stelter, die in den vergangenen sechs Monaten die Koordinierungsstelle „Neue Nachbarschaften“ leitete. Tosip nahm diese Initiative auf, und finanzierte für fünf Monate die Koordinierungsstelle mit rund 17 000 Euro.

Die Mitarbeiter der Koordinierungsstelle brachten in dieser Zeit mehrere Flüchtlings-Initiativen zusammen, nahmen Sachspenden an, verteilten diese und vermittelten ehrenamtliche Helfer (etwa als Sprachlehrer oder Begleiter bei Behördengängen). Zudem erstellten sie die Webseite www.nn-potsdam.de, auf der sich Interessierte einen Überblick verschaffen können, welche Hilfe oder Sachspenden für Flüchtlinge derzeit benötigt werden. „Seitdem haben sich 163 Personen gemeldet, die Interesse hatten, zu helfen, und ungefähr 70 Personen haben Sachspenden angeboten“, so Stelter.

Nun erfolgte die Staffel-Übergabe der Koordinierungsstelle an Tosip. Zuständig für die Weiterführung des Projektes wird künftig Janek Buchheim sein. Der 33-jährige Potsdamer ist Diplom-Sozialpädagoge und war zuvor unter anderem in der Wohnungslosenhilfe tätig. „Wir werden die verschiedenen Initiativen in der Stadt weiter unterstützen und auch Wissen vermitteln, zum Beispiel über rechtliche Fragen bei Abschiebungen“, sagt Buchheim über seine neue Aufgabe.

Kriminalitätsprävention bleibt nach wie vor das zweite wichtige Thema von Tosip: Die Servicestelle versteht sich laut Löbel als Vermittler zwischen Bürgern und Polizei und unterstützt verschiedene Initiativen, die sich für das Thema engagieren. Wobei sich die Servicestelle tatsächlich nur auf die Prävention beschränkt. Ein Engagement wie im Fall des im Juli spurlos verschwundenen sechsjährigen Jungen Elias sieht Stadtsprecherin Christine Homann nicht. Auch die Koordinierung der Suche mit freiwilligen Helfern übernehme die Polizei. Erik Wenk

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