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Landeshauptstadt: Toleranzedikt am 10. Oktober fertig Kampagne wird zur Zeit ausgewertet

Noch etwas mehr als einen Monat hat Heinz Kleger Zeit: Mit dem Stichtag zum 10. Oktober dieses Jahres soll die Neufassung des Potsdamer Toleranzedikts als Broschüre vorliegen – und damit eine stadtweite Kampagne enden, die einzigartig wie auch teilweise umstritten ist.

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Noch etwas mehr als einen Monat hat Heinz Kleger Zeit: Mit dem Stichtag zum 10. Oktober dieses Jahres soll die Neufassung des Potsdamer Toleranzedikts als Broschüre vorliegen – und damit eine stadtweite Kampagne enden, die einzigartig wie auch teilweise umstritten ist. Ideengeber Kleger, gleichzeitig Politik-Professor an der Potsdamer Universität, sieht die Aktion aber schon jetzt als Erfolg:. „Ehrlich gesagt, es haben sich mehr Leute beteiligt als gedacht“, sagte Kleger jetzt im Gespräche mit den PNN.

Demnach befindet sich das Projekt derzeit in seiner finalen Phase, in der es kaum noch öffentliche Termine, aber viel Arbeit im Detail gibt. „Wir sehen gerade die etwa 2000 Stichpunkte durch, die auf die Toleranz-Schrifttafeln in der Stadt geschrieben wurden“, so Kleger. Ebenso würden die Diskussion im Internet und die Rückmeldungen der Postkartenaktion in die Auswertung einbezogen. Im Endeffekt werde so eine Inhaltsanalyse durchgeführt – um die Ideen und Anregungen bündeln zu können, die Potsdams Bürger zum Thema Toleranzedikt hatten.

Erste Tendenzen kann Kleger dabei schon nennen: Vielen Potsdamer sei es um das Pro und Contra zum Neubau des Landtags und dessen mögliche historische Fassade gegangen, ebenso vielen um die Schlösserstiftung und deren Verbote in den Potsdamer Parks. „Die Neufassung des Edikts wird Potsdam als Stadt der Brüche zeigen, in der gerade das Thema Toleranz sehr wichtig ist – also wie Konflikte zivil und ohne Gewalt gelöst werden können“, so Kleger. Sehr wichtig sei den Teilnehmern bei der Edikt-Aktion auch die Debatte um immer weniger Freiräume in der Jugendkultur gewesen. Kleger hat dazu eine klare Meinung, würde sich doch gerade bei diesem Thema zeigen, wie tolerant erwachsene Potsdamer gegenüber der jungen Generation seien. In diesem Zusammenhang forderte er einen Ersatz für den geschlossenen Spartacus-Club, der vielen Potsdamer Jugendlichen sehr wichtig gewesen sei, gerade auch wegen dessen Nähe zum Zentrum. „Wir brauchen in der Stadtmitte nicht noch ein Hotel oder ein Museum, sondern etwas für junge Leute – denn nur Arten der Nutzung werden darüber entscheiden, ob es eine Mitte für alle Potsdamer wird“, sagte Kleger.

Als weiteren positiven Aspekt nannte Kleger die Zahl von 25 Selbstverpflichtungen von Potsdamer Firmen, Institutionen und Vereinen, wie diese praktische Toleranz im Alltag leben. Diese Erklärungen sollten auch Teil des Edikts werden, so Kleger. Unter anderem haben bisher Oracle, die Hoffbauer-Stiftung sowie der SC Potsdam und Turbine Potsdam solch ein Papier erarbeitet. Henri Kramer

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