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Landeshauptstadt: Toleranzfest vor dem Luisenplatz Stadtpfarrer ruft zu Gewaltfreiheit auf

Das Programm steht: Vor dem Brandenburger Tor und an der Schopenhauerstraße soll am Sonntag ab 12 Uhr für Toleranz und Weltoffenheit geworben werden – während die rechtsextreme DVU auf dem Luisenplatz ab 13.30 Uhr die Abschlusskundgebung ihres Wahlkampfs veranstaltet.

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Das Programm steht: Vor dem Brandenburger Tor und an der Schopenhauerstraße soll am Sonntag ab 12 Uhr für Toleranz und Weltoffenheit geworben werden – während die rechtsextreme DVU auf dem Luisenplatz ab 13.30 Uhr die Abschlusskundgebung ihres Wahlkampfs veranstaltet. Dagegen will der Potsdamer Beirat zur Umsetzung des Aktionsplanes gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit ein buntes Fest veranstalten. Unter anderem sind bis 16 Uhr die Auftritte dreier Bands, ein Straßenfußballturnier sowie eine Meile der Demokratie geplant, an der sich Parteien vorstellen.

Mit läutenden Kirchenglocken soll das Programm beginnen – und mit einer besonderen Andacht unter Leitung von Stadtkirchenpfarrer Markus Schütte, gemeinsam mit der Jungen Gemeinde der Friedenskirche. Es soll thematisch unter anderem darum gehen, wie angemessen und gewaltfrei mit rechtsextremen Parteien umgegangen werden kann“, sagte Schütte gestern auf Anfrage. Er hoffe, dass das Fest der Stadt und eine weitere angekündigte Gegendemo, aber auch die Kundgebung der Rechtsextremen ohne gewalttätige Zwischenfälle ablaufe.

Auf den Tag genau vor einem Jahr hat die DVU schon einmal auf dem Luisenplatz eine Kundgebung abgehalten – damals kamen 1500 Potsdamer zur Gegendemo. Bei der DVU erschienen rund 50 Gäste. Zudem gelang es Mitgliedern der linken Szene, den für Mikrofonbetrieb nötigen Stromgenerator zu zerstören. Stadtpolitiker wie Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und Linke-Chef Hans-Jürgen Scharfenberg hatten aus Solidarität Geld gespendet. Der Haupttäter musste später 20 Sozialstunden abarbeiten.

Die DVU ist in Potsdam seit der Kommunalwahl 2003 im Stadtparlament mit einem Abgeordneten vertreten. Zuletzt hat der erst 28-jährige Marcel Guse diesen Platz eingenommen, nachdem sein Vorgänger Günther Schwemmer im Mai bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Die in Potsdam stattfindenden Demo hat Guse allerdings nicht initiiert: Anmelder ist der Hamburger Matthias Faust, seit diesem Jahr der DVU-Bundesvorsitzende. Auch im vergangenen Jahr hatte Faust die DVU-Versammlung am Luisenplatz begleitet. Henri Kramer

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