Potsdams Sterne stehen gut: kinderfreundlichste Stadt, Platz 15 im Prognos-Zukunftsatlas, wachsende Bevölkerung und wenig Arbeitslose. „Das haben wir uns redlich verdient“, kommentierte Oberbürgermeister Jakobs gestern vor Landtagsabgeordneten. Thema war eigentlich die Auswertung der Förderpolitik des Landes – und die „Regionalen Wachstumskerne“, die besonders gefördert werden. Potsdam sei kein Selbstläufer, erklärte Jakobs selbstsicher. Soviel Eigenlob kam nicht gut an. Etwa 25 Bürgermeister saßen im Raum: Kollegen, deren Städte sich leeren, die zum Teil mit einer Arbeitslosigkeit von fast 20 Prozent kämpfen – die gestern aber im Gegensatz zu Jakobs Computer-Präsentationen vorbereitet hatten. Als Jakobs die Veranstaltung verlassen hatte, begann der Henningsdorfer Bürgermeister seinen Vortrag mit einem Seitenhieb in Richtung Potsdam: Er wolle das Thema wieder auf den Boden holen, kündigte er an. Es gehe schließlich nicht um die Selbstdarstellung als tolle Stadt. Jakobs“ Eigenlob war nicht nur unsensibel, sondern auch unpassend: Denn Potsdam fällt die verstärkte Landesförderung als Landeshauptstadt gewissermaßen in den Schoß. Egal, wie die Präsentation läuft.
Siehe Seite 14
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