Landeshauptstadt: Totes Baby: 32 Frauen überprüft Weiter keine heiße Spur Neuer TV-Aufruf geplant
Potsdam West - Vier Monate nach dem Fund eines toten Neugeborenen bei einem Garagenkomplex in der Kantstraße hat die Mordkommission weiter keine heiße Spur zu den Tätern. Aufgrund der Hinweise aus der Bevölkerung konnten die Ermittler in den vergangenen Monaten aber 28 Frauen identifizieren und auf eine mögliche Mutterschaft überprüfen, wie Polizeisprecherin Katrin Laurisch am Freitag auf PNN-Anfrage sagte.
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Potsdam West - Vier Monate nach dem Fund eines toten Neugeborenen bei einem Garagenkomplex in der Kantstraße hat die Mordkommission weiter keine heiße Spur zu den Tätern. Aufgrund der Hinweise aus der Bevölkerung konnten die Ermittler in den vergangenen Monaten aber 28 Frauen identifizieren und auf eine mögliche Mutterschaft überprüfen, wie Polizeisprecherin Katrin Laurisch am Freitag auf PNN-Anfrage sagte. Alle hätten einer Speichelprobe zugestimmt. Das Ergebnis: „Die Mutter des Kindes war nicht dabei.“ Bei vier weiteren Frauen konnten die Ermittler auch ohne Speichelprobe ausschließen, dass es sich um die Gesuchte handelt – etwa, weil die Frauen noch schwanger waren.
Der Fall, der Weihnachten 2011 Schlagzeilen machte, soll ein halbes Jahr später nun Thema bei der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ werden, sagte Laurisch. Voraussichtlicher Sendetermin ist der 25. Juli. Von der bundesweiten Verbreitung erhoffen sich die Ermittler neue Hinweise. Ein Aufruf in der MDR-Fernsehsendung „Kripo live“ Anfang Januar war indes ohne Erfolg geblieben. Insgesamt gab es bisher 20 Hinweise aus der Bevölkerung. „Das ist sehr wenig“, so die Polizeisprecherin. Eine mögliche Erklärung: Die Mutter wohnt nicht oder nicht mehr in der Region.
Das tote neugeborene Mädchen war wie berichtet am Morgen des 23. Dezember von einem Anwohner in der Böschung bei einem Garagenkomplex in der Kantstraße gefunden worden. Es war in ein blutbeflecktes Handtuch gewickelt. Den Obduktionsergebnissen zufolge wurde das Kind in der Nacht vom 22. zum 23. Dezember lebend geboren und kam durch Gewalt zu Tode. Die Ermittler konnten die DNA der Mutter entschlüsseln – damit kann die Frau zweifelsfrei identifiziert werden, wenn es Tatverdächtige gibt.
Parallel suchen die Ermittler weiter nach einem dunklen Auto mit PM-Kennzeichen (Potsdam-Mittelmark). Der Wagen ist am 22. Dezember zwischen 23 und 24 Uhr unweit des späteren Fundortes gesehen worden. Die Beschreibung passt laut Laurisch jedoch auf rund 4000 Fahrzeuge. Die Ermittler arbeiten deshalb an der Eingrenzung auf eine zweistellige Zahl – Details zu Ausschlusskriterien sollen aber nicht öffentlich werden. Die Variante, dass das Kind aus einem fahrenden Zug geworfen worden sein könnte, verfolgt die Polizei nicht mehr aktiv. Das tote Baby war Mitte Februar unter großer Anteilnahme auf dem Bornstedter Friedhof beigesetzt worden. Jana Haase
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