zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: „Tradition als Politikum“

Zweitägige Veranstaltung beschäftigt sich mit dem „Tag von Potsdam“ und seinen Folgen

Stand:

Der „Tag von Potsdam“, als sich in der Garnisonkirche Reichspräsident Hindenburg und Reichskanzler Hitler öffentlichkeitswirksam die Hand reichten und somit den Schulterschluss zwischen altem Preußentum und Nationalsozialismus vollzogen, jährt sich am kommenden Freitag zum 75. Mal. Das Jubiläum des schwärzesten Tages in der wechselvollen Geschichte der 1968 gesprengten Kriegsruine war Anlass für das Potsdamer Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien (MMZ) und die Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche (FWG), sich mit dem Ereignis wissenschaftlich zu beschäftigen. Da der Jahrestag auf den kirchlichen Feiertag Karfreitag fällt, findet die zweitägige Veranstaltung bereits in dieser Woche statt.

Das heutige Symposium „Potsdam – Tradition als Politikum“ ab 15.30 Uhr im Vortragssaal des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG) wird von der Fördergesellschaft veranstaltet. Höhepunkt ist eine öffentliche Podiumsdiskussion, die vom Preußen-Kenner des Magazins „Der Spiegel“, Klaus Wiegrefe, geleitet wird. Unter dem Thema „Der Umgang mit dem preußischen Erbe und seiner Vereinnahmung durch Hitler“ diskutieren Prof. Dr. Martin Sabrow, Dr. Matthias Rogg und Dr. Ekkeland Klausa. Impulsreferate beschäftigen sich mit dem „Tag von Potsdam“ in der deutschen Erinnerungskultur, mit Tradition und Widerstand in Potsdam sowie der Geschichte der Garnisonkirche und seiner Kirchen - und Militärgemeinde. Anschließend ist eine Diskussion mit dem Publikum geplant. Um 19.30 Uhr hält Prof. Dr. Hans-Ulrich Thamer von der Universität Münster den Vortrag „Der Tag von Potsdam als Inszenierung des Propagandaministers Goebbels“. Dazu werden historische Filmaufnahmen gezeigt.

Am Samstag veranstaltet des Moses Mendelssohn Zentrum (MMZ) im Alten Rathaus eine wissenschaftliche Tagung unter dem Motto: „Preußens Abglanz und Untergang“. Ab 9 Uhr beleuchten zahlreiche Vorträge Aspekte der entscheidenden Phase der Machtergreifung durch Hitler und die entscheidenden Faktoren der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten. Themen sind unter anderem die Rolle der nationalkonservativen Eliten, die Rolle von Reichswehr, SA und SS in der Phase der nationalsozialistischen Machtkonsolidierung im Frühjahr 1933 und die Zerstörung der Arbeiterbewegung. ERB

Weitere Infos unter Tel.: MMZ: 2896336; FWG: 9510362

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })