ATLAS: Tragfähig?
Das hat gedauert. Ein halbes Jahr nach der Schließung des Spartacus-Jugendhauses hat die Stadt einen Ersatzstandort präsentiert.
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Das hat gedauert. Ein halbes Jahr nach der Schließung des Spartacus-Jugendhauses hat die Stadt einen Ersatzstandort präsentiert. Das war überfällig – und kommt überraschenderweise erst nach der Wahl. Das zeigt, dass der Vorschlag eine gewisse Tragfähigkeit besitzen könnte und nicht nur simplem Stimmenfang dient. Allerdings gibt es für ein abschließendes Urteil noch zu viele unbekannte Faktoren: Denn das Gebäude wirkt von außen nicht unbedingt vertrauenserweckend, die Fenster sind zugenagelt. Doch sollte das Gebäude tatsächlich nicht baufällig sein, könnte sich auf zwei Etagen und einem Dachboden ein buntes Jugendbiotop entwickeln: Die Fläche ist mit 400 Quadratmeter sogar größer als der im Frühjahr geschlossene Spartacus in der Schloßstraße. Und es sind keine Nachbarn da, die sich aufregen können. Das einzige Problem daran ist, dass das Haus nicht in der Innenstadt liegt. Doch vielleicht ist es eine Illusion, im Zentrum noch einen Ort finden zu wollen, den junge Potsdamer kompromisslos nur für sich nutzen können. Diese leidvolle Erfahrung hat schon das studentische Kulturzentrum gemacht: Sobald es laut war, kamen die Nachbarn. Das würde in der Johannsenstraße nicht passieren. Vielleicht wird sie der lang erwartete Kompromiss.
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