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Sport: Trainerschelte für Anja Mittag

Silvia Neid will am 13. August die WM-Nominierung publik machen

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Nach dem 5:0 im letzten Test gegen Tschechien beginnt bei den deutschen Fußballerinnen das große Zittern wegen der bevorstehenden WM-Nominierung. DFB-Trainerin Silvia Neid muss ihren Kader für die Operation Titelverteidigung bei der WM-Endrunde in China vom 10. bis 30. September noch um fünf Akteure auf 21 Spielerinnen reduzieren. Besonders gefährdet sind nach den letzten beiden Länderspielen die enttäuschende Stürmerin Anja Mittag (Turbine Potsdam), Conny Pohlers (FFC Frankfurt), Annike Krahn (FCR Duisburg), Bianca Rech (Bayern München), Britta Carlson und Navina Omilade (beide VfL Wolfsburg). Außerdem muss noch eine Entscheidung zwischen Ursula Holl (SC Bad Neuenahr) und Ulrike Schmetz (Bayern München) für die dritte Torwart-Position fallen.

„Ich habe im Moment keine Kopfschmerzen bezüglich des Kaders. Ich bin froh, dass die Konkurrenz so groß ist und viele auf den WM-Zug springen können“, sagte Silvia Neid. Offiziell wird die Fußballlehrerin nach zwei freien Tagen und einem Kurz-Trainingscamp ab Montag in Kaiserau am 13. August die Nominierung publik machen: „Viele junge Spielerinnen sind in der Lage, ältere zu ersetzen. Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg.“

Nach dem Kantersieg gegen den überforderten Weltranglisten-19. Tschechien-Trainer Dusan Zovinec: „Das war Fahrrad gegen Panzer“ – in Gera war Neid vor allem mit der 22-jährigen Mittag unzufrieden; sie nahm die Potsdamerin in der Halbzeit vom Feld. „Sie ist schlampig mit den Chancen umgegangen, es war ein schlechtes Spiel von ihr – sie hatte fünf 100-prozentige Gelegenheiten“, meinte Neid: „Ich wollte nicht unterstützen, dass dies so weitergeht.“ Von einer Vorentscheidung bezüglich der WM-Nominierung wollte Neid allerdings noch längst nicht sprechen: „Es haben alle die gleichen Chancen.“

Kern der Mannschaft in Asien werden immerhin noch zwölf Weltmeisterinnen sein. Kerstin Stegemann, Sandra Minnert, Ariane Hingst, Sonja Fuss, Renate Lingor, Kerstin Garefrekes, Linda Bresonik, Birgit Prinz, Sandra Smisek, Martina Müller sowie Nadine Angerer und Silke Rottenberg. Zwischen den beiden Torfrauen ist die Entscheidung um die Nummer 1 bereits zugunsten der gegen Tschechien überhaupt nicht geprüften Nadine Angerer aus Potsdam gefallen. Die langjährige Stammkeeperin Silke Rottenberg hatte am Montag im Training einen Muskelfaserriss in der rechten Wade erlitten.

In den beiden noch ausstehenden Partien vor den WM will Neid dann die endgültige Stammformation finden und sich einspielen lassen. Auf dem Programm stehen noch das EM-Qualifikationsspiel gegen die Schweiz in Koblenz (22. August) und das Länderspiel gegen Ex-Weltmeister Norwegen in Mainz (30. August).

Torsten Teichert

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