Sport: Trainings-Auftakt mit neuen Gesichtern
Der SV Babelsberg 03 begann gestern seine Vorbereitung auf die Regionalliga-Saison / In dieser Woche werden zwei Stürmer aus Berlin und Costa Rica getestet / Ronny Nicol beim Aufsteiger im Gespräch
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„Das erste Training war zwar anstrengend, es hat aber Spaß gemacht, die Mannschaft kennen zu lernen. Das ist “ne coole Truppe“, meinte gestern Abend Tom Mauersberger. Der 22-Jährige gehört zu den fünf Neuzugängen unter den 22 Spielern, die gestern Nachmittag ins Training des Regionalliga-Aufsteigers SV Babelsberg 03 für die am 28. Juli beginnende Saison einstiegen. Leichtes Erwärmen, eine große Runde durch den Babelsberger Park und ein Spielchen über zweimal 15 Minuten auf dem oberen Trainingsplatz standen zum Auftakt auf dem Programm des Cheftrainers Rastislav Hodul und seines Assistenten René Tretschok.
Zuvor hatte Vereinspräsident Rainer Speer den Spielern seinen Wunsch mit auf den Weg gegeben. „Wir wollen die Voraussetzungen dafür schaffen, ab nächster Saison in der neuen eingleisigen dritten Liga zu spielen. Und wir wollen im Land Brandenburg der Fußballklub Nummer zwei hinter Energie Cottbus bleiben.“ Um das zu schaffen, folgt ab heute zweimaliges Training, ehe am Sonntag in Saarmund ein erstes Testspiel gegen eine Auswahl der Kreisliga Havelland-Mitte ansteht (siehe unten „Die Testspiele“). Die nächste Woche wurde zum Heim-Trainingslager mit drei Übungseinheiten pro Tag erklärt; sie wird mit einer Partie beim Oberligisten Ludwigsfelder FC beendet. „Zum Auftakt steht vor allem die Ausdauer im Mittelpunkt. Die Arbeit mit dem Ball wird dabei aber nicht zu kurz kommen“, erläuterte Hodul, der im dreiwöchigen Urlaub in Prag mit dem Erwerb der für die Regionalliga nötigen UEFA-Pro-Lizenz begonnen hatte.
Hodul sieht seine Mannschaft für die Herausforderungen der dritthöchsten deutschen Spielklasse im Großen und Ganzen gerüstet. „Wir haben es geschafft, den Großteil der Spieler zu halten, und uns punktuell verstärkt“, erklärte er. „Wir brauchen Konkurrenzkampf und Qualität, um jede Position doppelt besetzen zu können, denn auf unsere Spieler warten in der nächsten Saison ganz andere Belastungen als bisher.“ Zu den neuen Gesichtern gehörten gestern auch die beiden Eigengewächse Daniel Feller und Markus Goede. Das Durchschnittsalter der derzeitigen SVB-Truppe beträgt 23,95 Jahre und ist damit etwas höher als im vergangenen Spieljahr (24,7).
Handlungsbedarf scheint vor allem noch für Babelsbergs Offensivabteilung zu bestehen. Mit Ibrahim Türkkan wurde zwar der Oberliga-Torschützenkönig der vergangenen Saison geholt. Mit ihm und Aymen Ben-Hatira – der nach Absprache mit dem Verein erst gestern Abend aus dem Urlaub heim kehrte und heute ins Training einsteigt – hat Nulldrei derzeit aber nur zwei nominelle Stürmer; Shergo Biran wird den Verein aller Wahrscheinlichkeit nach mit Vertragsende am 30. Juni verlassen. „Wir setzen uns mit Shergo nochmal zusammen“, sagte SVB- Geschäftsführer Ralf Hechel dazu nur.
Sicherheitshalber testet Hodul seit gestern zwei weitere Stürmer: Marco Clare und Roland Richter. Clare kommt aus Costa Rica, ist seit zwei Monaten in Deutschland und spricht ganz passabel deutsch. „Ich habe zu Hause in San José sieben Jahre eine deutsche Schule besucht“, erzählte der 19-Jährige, der sich in dieser Woche am Babelsberger Park empfehlen will. Richter schoss in der vergangenen Saison 26 Tore für den Berliner Verbandsliga-Fünften Köpenicker SC; allein 20 davon in der Rückrunde. Der 22-jährige Berliner durchlief, ehe er die letzten drei Jahre für den KSC stürmte, die Nachwuchsschule des 1. FC Union Berlin.
Auch Ronny Nikol spielte einst sechs Jahre für Union, ehe er 2003 zu Energie Cottbus wechselte. In den letzten beiden Jahren kickte der 32-Jährige für den Zweitligisten Rot-Weiß Essen, bei dem sein Vertrag in diesem Sommer nicht verlängert wurde. Nun ist der Abwehrstratege beim SVB im Gespräch. Er könne sich durchaus vorstellen, in Babelsberg anheuern, ließ Nikol wissen, der vor zwei Jahren schonmal einige Wochen bei Nulldrei mittrainiert hatte und auch gestern im Karl-Liebknecht-Stadion weilte; allerdings in Zivil. „Ronny kann ordentlich Fußball spielen, und wir haben uns auch schon mit ihm unterhalten. Mal schauen, was die nächsten Tage bringen werden“, meinte Ralf Hechel dazu vielsagend.
Rastislav Hechel war währenddessen mit dem Trainingsauftakt zufrieden: „Für den ersten Tag war das okay“, sagte er. Tom Mauersberger hörte es gern.
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