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Im vergangenen Jahr wurden 8000 Schwarzfahrer in Potsdam erwischt.

© J. Bergmann

Kommentar über neue Wege für Potsdams Nahverkehr: Tram-Flatrate für fünf Euro im Monat?

Potsdams Nahverkehr schneidet im bundesweiten Vergleich sehr gut ab. Doch es muss weiter an Alternativen gearbeitet werden, damit mehr Autofahrer umsteigen. Wie wäre es mit einer Tram-Flatrate, bei dem jeder Potsdamer fünf Euro pro Monat bezahlt, schlägt PNN-Autor Henri Kramer vor.

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Potsdam - Gute Nachricht: Der öffentliche Nahverkehr der Landeshauptstadt ist im bundesweiten Vergleich beispielhaft. Doch dieses Ergebnis einer neuen Studie darf bei den Stadtplanern und der Kommunalpolitik nicht zu dem Schluss führen, sich nun zurückzulehnen – zu gravierend sind die Verkehrsprobleme der wachsenden Stadt mit verstopften Straßen und zu viel Abgasen. In den vergangenen Jahren hat die Stadt daher viel dafür getan, dass Autofahren in Potsdam noch unattraktiver wird – zum Beispiel mit höheren Parkgebühren und Tempolimits.

Nun muss auch an den Alternativen gearbeitet werden, vor allem an einem noch attraktiveren Nahverkehr, der Autofahrer zum Umsteigen bewegt. So wäre eine Debatte nötig, ob Potsdam einen fahrscheinlosen Nahverkehr für seine Bürger einführt, wie es andere Städte mit unterschiedlichem Erfolg schon versucht haben. Ein Modell: Jeder Potsdamer zahlt pro Monat eine Fünf- Euro-Gebühr – im Gegenzug reicht der Ausweis mit Wohnort als Ticket. Mit einer solchen Tram-Flatrate kämen jährlich fast 10 Millionen Euro zusammen – schon beinahe der Wert der jetzigen Ticketerlöse, 15 Millionen Euro. Den Rest könnten zum Beispiel die Gäste der Stadt zahlen, die normale Tickets lösen könnten, die dann gern noch teurer sein dürfen. In einer Stadt, die keinen Raum für Umgehungsstraßen besitzt, müssen auch auf den ersten Blick ungewöhnliche Schritte in Erwägung gezogen werden.

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