ATLAS: Transparenz
Über Geld redet man nicht. Diesen Grundsatz beherzigt Potsdams Verwaltungsspitze mit Bravour, wenn es um die Gehälter der Chefs der kommunalen Unternehmen geht.
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Über Geld redet man nicht. Diesen Grundsatz beherzigt Potsdams Verwaltungsspitze mit Bravour, wenn es um die Gehälter der Chefs der kommunalen Unternehmen geht. Und das, obwohl die Stadtverordneten schon längst beschlossen haben, die Einkünfte der Geschäftsführer der städtischen Betriebe endlich einmal zu offenbaren, so wie es im benachbarten Berlin längst praktiziert wird. Doch trotz der Stadtverordnetenbeschlüsse – passiert ist in Potsdam bisher nichts. Insofern sind die neuen Vorstöße vom Bürgerbündnis und der Wählergruppe Die Andere, die in die Richtung zielen, die Zahlungen an die städtischen Unternehmenslenker für die Potsdamer transparent zu machen, willkommene Signale. Auch im Hinblick auf die Oberbürgermeisterstichwahl wird damit ein Zeichen gesetzt: Wie ernst nehmen es die beiden Kandidaten mit dem Wunsch, die Entlohnung der Führungskräfte der kommunalen Unternehmen zu veröffentlichen? Die Möglichkeit, darauf hinzuwirken, hätten beide – sowohl Linke-Kandidat Hans-Jürgen Scharfenberg als auch Oberbürgermeister Jann Jakobs sitzen in den Aufsichtsräten der Unternehmen oder haben dort Parteifreunde. Um nicht falsch verstanden zu werden: Es geht um keine Neid-Debatte. Aber die Potsdamer und ihre Stadtverordneten sollten wissen, was die Firmenlenker der Stadt verdienen. Weil Transparenz wichtig ist – gerade bei den kommunalen Unternehmen, die wie das Theater auf Zuschüsse der Stadt angewiesen sind, für das Gemeinwohl sorgen sollen wie das Klinikum oder eine so machtvolle Position besitzen wie die Stadtwerke.
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