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Tödlicher Unfall im Yachthafen: Trauer um Chefin der „John Barnett“

Am Dienstagabend ertrank sie im Yachthafen an der Kastanienallee. Wie jetzt bekannt wurde, kandidierte die 56-Jährige auf der Liste der Wählergruppe Bürgerbündnis für das Stadtparlament.

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Berliner Vorstadt/Potsdam-West - Bestürzung im Restaurantschiff „John Barnett“ in der Schiffbauergasse: Bei der am Dienstagabend nach einem Unfall am Jachthafen an der Kastanienallee verstorbenen Frau handelte es sich um die Restaurantinhaberin Petra Huse. Das bestätigten Ermittler den PNN auf Nachfrage. Die 56-Jährige trat zugleich im Innenstadt-Wahlkreis 1 für die Wählergruppe Bürgerbündnis zur Kommunalwahl an und war Mitglied in der Innenstadt-Bürgerinitiative „Freies Tor“.

Die Frau war wie berichtet am späten Dienstagabend im Hafen an der Kastanienallee von ihrem dort festgemachten Kajütboot ins kalte Wasser gestürzt und später im Krankenhaus verstorben. Die Ermittler gehen von einem tragischen Unfall aus. Ihr Mann war, als er das Unglück bemerkte, laut Polizei noch ins Wasser gesprungen und hat sie bis zum Eintreffen der Rettungskräfte über Wasser gehalten.

Huse hatte die „John Barnett“ in der Schiffbauergasse mit ihrem Mann seit Jahren geführt. Ein für den gestrigen Donnerstagabend geplantes Konzert auf dem Schiff wurde abgesagt. Offiziell äußerte sich am Donnerstag der Bürgerbündnis-Spitzenkandidat Wolfhard Kirsch gegenüber den PNN auf Nachfrage: „Wir sind sehr betroffen von dieser Nachricht. In Gedanken sind wir bei ihrem Mann.“

Bereits 2006 hatte Petra Huse einen Schlaganfall erlitten und konnte seither nur noch schlecht laufen. Dieses Schicksal öffentlich gemacht hatte das Paar, als beide 2010 bei der Reihe „Die Küchenchefs“ im Fernsehsender „Vox“ vorgestellt wurden. Ein Jahr zuvor hatten sie bereits das „Weinkontor“ in der Lindenstraße aufgegeben. Die Polizei teilte am Donnerstag mit, zu dem Unglück gebe es keine neuen Erkenntnisse.

Petra Huse ist bereits die zweite Kandidatin zur Kommunalwahl, die innerhalb eines Monats verstorben ist. Am 6. Mai war wie berichtet der einzige Einzelbewerber für das Stadtparlament, der Babelsberger Lehrer und Familienvater Stephan Koop, tot auf dem Sportplatz des Humboldt-Gymnasiums in der Heinrich-Mann-Allee gefunden worden. Dort hatte er eine Imker-AG betreut, bei seinem Tod trug Koop die Imker-Schutzkleidung. Zur genauen Todesursache hat die Staatsanwaltschaft Potsdam bisher keine Angaben gemacht, allerdings war ein Verbrechen ausgeschlossen worden.

Huse und Koop stehen weiter auf dem Stimmzettel zur Kommunalwahl – theoretisch könnten sie ins Stadtparlament gewählt werden. Im Fall Huse würde dann nach Angaben der Stadtverwaltung ein Nachrücker das Mandat übernehmen, bei Koop bliebe der Sitz leer. H. Kramer

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