Landeshauptstadt: Trauer um Verbandschef Jürgen Becker

Nach schwerer Krankheit ist gestern Jürgen Becker, Vorsitzender des Allgemeinen Potsdamer Behindertenverbands und Gründungsmitglied des Behindertenbeirats der Landeshauptstadt, verstorben. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) würdigte die Leistung des 54-Jährigen. Becker habe sich „sehr sensibel und hartnäckig für die Belange von Menschen mit Behinderung in Potsdam eingesetzt und damit viele Verbesserungen erreicht“, so Jakobs. Der Verlust dieses engagierten Mannes sei zutiefst zu bedauern, das Beileid gelte seiner Familie. „Wir werden seine Anregungen und seine Mitarbeit sehr vermissen“, so die amtierende Behindertenbeauftragte Sabina Scheuerer.

Jürgen Becker hatte es sich zum Ziel gemacht, im vor vier Jahren gegründeten Behindertenbeirat der Stadt die unterschiedlichen Interessen der verschiedenen Behindertengruppen zu bündeln. Der verheiratete Vater dreier Kinder litt selbst an Diabetes und war in Folge dessen sehbehindert. Er setzte sich vehement für die Belange Behinderter ein, in vergangener Zeit beispielsweise bei Bau und Inbetriebnahme des neuen Hans Otto Theaters an der Schiffbauergasse. Dort hatte der Behindertenverband anfangs mehr als 15 Mängel festgestellt; unter anderem war die Behindertentoilette zu klein für Rollstuhlfahrer. Jüngst wehrte Becker sich stellvertretend für viele Rollstuhlfahrer gegen die zeitweise geltende Beförderungsbeschränkung in Bussen des Potsdamer Verkehrsbetriebs. In Folge wurde ein Rufbus eingesetzt.pst