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Landeshauptstadt: Trauermesse für Czubakowska

Gedenken an in Potsdam verurteilte Zwangsarbeiterin

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Gedenken an in Potsdam verurteilte Zwangsarbeiterin Sgierz/Potsdam - Unter Teilnahme einer Potsdamer Delegation ist am Sonnabend im polnischen Sgierz der am 15. August 1942 in Berlin-Plötzensee durch das Fallbeil hingerichteten Zwangsarbeiterin Bronislawa Czubakowska gedacht worden. Die polnische Katholikin war am 13. Mai 1942 wegen einer Nichtigkeit vom Potsdamer Landgericht zum Tode verurteilt worden. Das Urteil war im Frühjahr dieses Jahres durch Brandenburgs Generalstaatsanwalt Erardo Rautenberg aufgehoben worden. Bei der Trauerfeier in der Taufkirche der Hingerichteten St. Katharina in Sgierz wurde ein Requiem des Komponisten Warnfried Altmann uraufgeführt. Während der Messe verlasen polnische und deutsche Schüler Namen der Toten, die von Deutschen in Konzentrationslagern und im Ghetto Litzmannstadt (Lodz) und Kulmhof umgebracht wurden. Die deutsche Delegation, darunter Potsdams Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer, brachte zwei Urnen mit, die mit Erde aus dem Berliner Grabfeld gefüllt worden waren. Eine Urne wurde in der Kirche an der Innenwand im Kreuzweg feierlich aufgestellt, die andere dem Familiengrab Bronislawa Czubakowskas beigegeben. „Wir Potsdamer sind besten Willens, uns der Geschichte zu stellen“, sagte dort Hella Drohla, Vize-Vorsitzende der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung. „Wir ehren alle Opfer von Konzentrationslagern, Ghettos und Bombennächten.“ Am „Denkmal der einhundert Erschossenen“ sprach Beigeordnete Fischer: „Ich verneige mich symbolisch vor den Opfern und freue mich auf eine gemeinsame europäische Zukunft.“ Zur Potsdamer Delegation gehörten außerdem Peter Schüler (Grüne/B 90), Bettina Paulsen (CDU) und Falk Richter (Die Andere). Ein Vertreter der SPD war nicht vor Ort. gb

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