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Landeshauptstadt: Traum FABRIKANTEN

SUSI BÄR, 30ist freischaffendeMASKENBILDNERINund arbeitete in Babelsberg an „Hansel and Gretel: Witch Hunters“ mitEine großflächige Kopfwunde mit viel Blut dauert bei Susi Bär zwei Wochen. Denn eine Film-Verletzung bedeutet für die gelernte Maskenbildnerin etliche Arbeitsschritte: Erst muss sie ein detailliertes Kopfmodell des Schauspielers aus Gips fertigen.

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SUSI BÄR, 30

ist freischaffende

MASKENBILDNERIN

und arbeitete in Babelsberg an „Hansel and Gretel: Witch Hunters“ mit

Eine großflächige Kopfwunde mit viel Blut dauert bei Susi Bär zwei Wochen. Denn eine Film-Verletzung bedeutet für die gelernte Maskenbildnerin etliche Arbeitsschritte: Erst muss sie ein detailliertes Kopfmodell des Schauspielers aus Gips fertigen. Im zweiten Schritt wird auf dem Gipskopf mit Modelliermasse die Wunde herausgearbeitet. Danach folgen weitere zeitaufwendige Arbeitsschritte, um eine Wunde aus Gelatine oder Silikon dem Schauspieler passgenau ankleben zu können. „Ein gute Maske macht aus, dass niemand die Arbeit daran sieht“, so formulierte Bärs Ausbilder den Qualitätsanspruch an den Beruf.

Seit 2007 arbeitet die 30-Jährige, die in Potsdam-West lebt, in ihrem Metier. Damals hatte sie eine Ausbildung an der Berliner Hasso-von-Hugo-Maskenbildnerschule beendet und sich selbstständig gemacht. Schon als Kind sah sie gern zu, wie beim Friseur aus glatten Haaren gelockte Dauerwellen wurden. Zur Gewissheit wurde der Berufswunsch für Susi Bär, als sie vor knapp zehn Jahren den ersten „Herr der Ringe“-Film sah – und die vielen Details wie angeklebte Hobbit-Füße, schaurige Ork-Fratzen oder spitze Elfenohren. „Solche Sachen zu erschaffen – war eine große Inspiration“, sagt Susi Bär noch heute.

Der Alltag als freischaffende Maskenbildnerin bedeutet freilich nicht nur bunte Fantasy-Filme. Susi Bär muss sich um ihre Jobs meist noch selbst kümmern. Zu kurz ist sie bislang im Geschäft, als dass Filmproduzenten bei ihr Schlange stehen – so übernimmt sie gegen Honorar auch Aufträge für verschiedene Theater oder das Schmücken einer Braut für Hochzeitsfeiern.

Einer ihrer ersten Jobs beim Film war die Maske für die ARD-Serie „Rote Rosen“: „Da ging es vor allem um schön es Make Up und Haarstyling.“ Inzwischen hat sie auch bei Filmen wie der am Berliner Gendarmenmarkt gedrehten Komödie „Ottos Eleven“ die Gesichter gestaltet. „Das Spannende ist, dass sich mit einfachem Make Up Menschen vollkommen verändern lassen“, sagt Susi Bär. Die junge Potsdamerin lernt viele Schauspieler persönlich kennen – und muss deswegen vor jedem Dreh Verschwiegenheitserklärungen abgeben.

So war es auch bei den Arbeiten für die Abenteuerkomödie „Hansel and Gretel: Witch Hunters” (Hänsel und Gretel: Hexenjäger) in den Babelsberger Studios Anfang dieses Jahres – ein Dreh, den Susi Bär zu ihren bisher anspruchvollsten Arbeiten zählt. Da der actionreiche Film noch nicht in den Kinos ist, darf sie über ihre Arbeit an verschiedenen Hexenmasken nur wenig verraten. Bekannt ist aber schon: In dem 3D-Streifen werden Hänsel und Gretel nach traumatischen Erlebnissen mit einer Hexe zu Kopfgeldjägern der zaubernden Zunft. „Es wird eindeutig ein Film ohne Jugendfreigabe, der erste Entwurf hat viel Blut und Gedärme“, hatte Regisseur Tommy Wirkola vor den Dreharbeiten in einem Interview versprochen. „Entsprechend konnte man sich als Maskenbildner austoben“, sagt Susi Bär schmunzelnd. Im März 2012 soll der Streifen über die Leinwände flimmern.Henri Kramer

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