Landeshauptstadt: Treffen mit Nachgeschmack

Groß Glienicke - Ein Treffen der CDU-nahen Gewerbegemeinschaft Groß Glienicke am Freitagabend auf der Badewiese des Potsdamer Ortsteils hat offenbar bei einigen der rund 80 Teilnehmern einen faden Nachgeschmack hinterlassen. Der Grund: Zu Gast war auch Günther Schwemmer, in Potsdam Stadtverordneter der rechtsextremen DVU. Dies berichteten gestern Teilnehmer des Treffens aus SPD-Kreisen den PNN. Schwemmer habe sogar eine Rede gehalten – diese sei allerdings im Programm nicht vorgesehen gewesen.

Eingeladen zum Treffen der Gewerbegemeinschaft hatte Hans-Jürgen Merke, der für die CDU im Ortsbeirat sitzt. Schwemmer sei „als Bürger“ zu der Veranstaltung gekommen. Seinen Redebeitrag habe man ihm nicht verwehren können, so Merke. Denn nach den vier offiziellen Redebeiträgen seien alle Anwesenden aufgefordert gewesen, sich zu Wort zu melden. Schwemmer habe dies als einziger wahrgenommen. „Und er hat nicht über seine Partei geredet“, so Merke. Die CDU-Landtagsabgeordnete Saskia Funck, zusammen mit dem Potsdamer CDU-Stadtverordneten Wolfgang Cornelius Ehrengast der Veranstaltung, bestätigte gestern auf PNN-Anfrage, dass Schwemmer nicht eingeladen gewesen sei. „Aber man kann niemandem verbieten, auf Veranstaltungen zu gehen“, sagte Funck. Auch ein Redeverbot könne es nicht geben, „das ist in einer Demokratie nicht vorgesehen“. Funck nannte es eher schädlich, wenn die Präsenz von Mitgliedern rechter Parteien auf Veranstaltungen in der Öffentlichkeit diskutiert werde. „Damit bekommen sie, was sie wollen: Aufmerksamkeit.“ Die Auseinandersetzung müsse auf inhaltlicher Ebene geführt werden. Da habe Schwemmer nicht überzeugt. Seine Rede sei „inhaltsleer“ gewesen, so Funck. Sie betonte, das Engagement der Gewerbegemeinschaft in Groß Glienicke sei zu loben. Es solle nicht durch die Präsenz des DVU-Stadtverordneten geschmälert werden. SCH