Von Henri Kramer: Treffpunkt Freizeit braucht Einnahmen
Grundlagen für künftiges Konzept vorgestellt / Förderung durch Bundesministerium noch unsicher
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Nauener Vorstadt - Der Treffpunkt Freizeit soll künftig mehr Einnahmen erzielen als bisher. Diese Erwartung an die neuen Betreiber des ehemaligen Pionierhauses machte gestern Sozialbeigeordnete Elona Müller deutlich. Vor Journalisten präsentierte die Dezernentin die Grundlagen für das neue Konzept der Freizeitstätte. Die nötigen Gelder könne das Haus etwa über Vermietungen, Spenden und zusätzliche Fördermittel einwerben, regte Müller an. Nach einer aufgestellten Kalkulation für den Betrieb des Hauses glaube sie, dass die Einrichtung von der Stadt „auskömmlich“ finanziert sei, so die Beigeordnete.
Wie berichtet, soll ab nächstem Jahr ein ein Verbund aus Bürgerhaus am Schlaatz gGmbH, dem Verein Potsdamer Betreuungshilfe und dem Kunstgenossen e.V. den Treffpunkt Freizeit übernehmen. Eine Jury hatte sich unter sieben Bewerbern einstimmig für das Konsortium aus städtischem Unternehmen und zwei Potsdamer Vereinen entschieden. Für den Betrieb des Hauses stehen 327 000 Euro zur Verfügung, dazu übernimmt die Stadt alle Mietkosten. Vor einem Jahr hatte das Haus und sein früherer Träger, die Malteser Werke in Köln, mit 392 000 Euro noch 65 000 Euro mehr erhalten – und dennoch hatten die Malteser mit dieser Summe nach eigenen Angaben noch Verluste erwirtschaftet. Die gekürzten 65 000 Euro erhält seit diesem Jahr das Kindermusiktheater „Buntspecht“, das den Treffpunkt nach Querelen verließ und einen neuen Träger hat – gleichfalls die Bürgerhaus am Schlaatz gGmbH. Diese Trennung von Musiktheater und Treffpunkt soll laut Stadtverwaltung auch erhalten werden, obwohl das Theater im Treffpunkt spielen und proben kann. Für den Träger wird zugleich ein schönerer Name als „Bürgerhaus am Schlaatz gGmbH“ gesucht. Ein Arbeitsvorschlag der Verwaltung: „Gesellschaft für Kultur, Begegnung und soziale Arbeit“. Müller dazu: „Dieser Name ist etwas sperrig, vielleicht findet sich ein besserer.“
Insgesamt versuchte Müller gestern, für den Treffpunkt Aufbruchsstimmung zu verbreiten. Das vorgelegte Konzept des Betreibertrios sehe ein „Mosaik von Angeboten für Kinder, Jugendliche, Eltern und Großeltern“ vor. Es werde angestrebt, mit vielen Partnern zu kooperieren – besonders der Multifunktionssaal des Hauses müsse mehr als bisher genutzt werden. Die beiden Potsdamer Vereine, die zum Betreiber-Trio gehören, würden in dem Konzept verschieden Aufgabe übernehmen. So sei der Betreuungshilfe-Verein vor allem für die Kinder- und Jugendarbeit zuständig. Zugleich könne der Verein Kunstgenossen am Treffpunkt seine Arbeit ausüben, junge Künstler mittels Beschäftigungsmaßnahmen einen Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen, so Müller. „Gerade für Tanz- und Theaterprojekte lässt sich der große Saal nutzen.“
Perspektivisch sei denkbar, hieß es weiter, in dem Haus auch eine Kinderbetreuung für Touristen einzurichten, die ohne Kinder durch den angrenzenden Neuen Garten schlendern wollen. Noch nicht absehbar sei, so Müller, ob der Treffpunkt im kommenden Jahr noch ein vom Bundesfamilienministerium mit 40 000 Euro gefördertes Mehrgenerationenhaus bleibe. Ein entsprechender Antrag sei aber bereits gestellt, so Müller: „Die Konstruktion klappt aber auch ohne dieses Geld“.
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