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Landeshauptstadt: Trio gegen Brustkrebs

Potsdam, Belzig und Nauen gründen Brustzentrum / Jährlich erkranken in der Region 250 Frauen

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Potsdam, Belzig und Nauen gründen Brustzentrum / Jährlich erkranken in der Region 250 Frauen Innenstadt - Das Potsdamer Ernst von Bergmann Klinikum hat gemeinsam mit dem Kreiskrankenhaus Belzig und den Havelland Kliniken in Nauen ein Brustzentrum gegründet. Damit soll die Behandlung der rund 250 Frauen, die jährlich in der Region neu an Brustkrebs erkranken, verbessert werden. „Damit kann jede Patientin sich sicher sein, dass sie in allen drei Krankenhäusern nach den selben Grundsätzen behandelt wird“, erklärte gestern Dr. Friedrich Dreßler, Chefarzt der Gynäkologie im Potsdamer Klinikum. Von der Diagnose über die Therapie bis zur Nachsorge gelten jetzt einheitliche Strukturen, die Zusammenarbeit von Spezialisten aus der Radiologie, Gynäkologie, Onkologie und Nuklearmedizin soll noch enger werden. Mit dem Brustzentrum nehmen die drei Krankenhäuser – als dritte überhaupt im Land Brandenburg – am so genannten „Disease-Management-Programm Brustkrebs“ (DMP) teil. Dabei geht es vor allem darum, die Qualität der Behandlung zu sichern. So ist beispielsweise eine bestimmte Zahl an Operationen vorgeschrieben, damit die Ärzte auch über genug praktische Erfahrungen verfügen. In den drei Kliniken des Brustzentrums werden pro Jahr mehr als 250 Frauen an der Brust operiert. Hier hat man sich vorgenommen, die Zahl der „brusterhaltenden“ OPs auf 70 Prozent zu steigern. „Eine Verstümmelung muss heute nicht mehr stattfinden“, sagte Dr. Peter Könnecke, Chefarzt aus den Havelland Kliniken. Bei komplizierten Eingriffen wollen die drei Chefärzte gemeinsam operieren, generell finden Tumorkonferenzen statt, bei denen Ärzte aus allen beteiligten Fachrichtungen über die Behandlung jeder erkrankten Frau beraten. Dass in Brustzentren besser behandelt und geheilt werde, hätten internationale Studien ergeben, so Dr. Könnecke. So sei das „Gesamtüberleben“ der Frauen um acht bis neun Prozent höher und die Sterblichkeitsrate um bis zu 18 Prozent gesunken. Dr. Dreßler rechnet damit, dass sich die landesweit 27 Kliniken, die Brustkrebs – mit 50 000 neuen Erkrankten pro Jahr bundesweit die häufigste Krebserkrankung – behandeln, bald zu weiteren Zentren zusammenschließen. Damit könnte die Qualität weiter steigen, denn bislang sei nicht überall gesichert, dass die Frauen richtig behandelt würden. Auch werde damit die wohnortnahe Versorgung gesichert. Zugleich appellierten die Chefärzte an alle Frauen, an Früherkennungsprogrammen teilzunehmen. Denn die Hälfte aller Krebstumore in der Brust würden durch eigenes Ertasten entdeckt, so Dr. Johannes Hierholzer, Chefarzt der Radiologie im „Bergmann“. Vor allem junge Frauen sollten sich selbst untersuchen: Die Routine-Mammographie (Röntgenuntersuchung der Brust) wird erst für Frauen ab 50 Jahren zweimal jährlich von der Kasse bezahlt.

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