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ATLAS: Trümpfe

Viele werden sich verwundert die Augen reiben: Potsdams vermeintliches Zugpferd Nummer eins, das historische Welterbe mit Park und Schloss Sanssouci als Mittelpunkt, ist vom Thron gestoßen worden. Die preußischen Schlösser und Gärten sind für die meisten Besucher der Stadt nicht mehr der Hauptgrund für eine Reise, sondern die Altstadt.

Von Peer Straube

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Viele werden sich verwundert die Augen reiben: Potsdams vermeintliches Zugpferd Nummer eins, das historische Welterbe mit Park und Schloss Sanssouci als Mittelpunkt, ist vom Thron gestoßen worden. Die preußischen Schlösser und Gärten sind für die meisten Besucher der Stadt nicht mehr der Hauptgrund für eine Reise, sondern die Altstadt. Wer hätte das gedacht? Potsdam hat sich ganz offensichtlich emanzipiert von seinem größten kulturellen Trumpf. Die Stadt wird von außen als schön genug wahrgenommen, um für sich selbst als Reiseziel zu stehen – ganz ohne Welterbe. Die veränderten Vorzeichen bieten Stoff für spannende neue Diskussionen. Schließlich zahlt Potsdam ab sofort pro Jahr eine Million Euro an die Schlösserstiftung – als Beitrag zur Pflege des Welterbes, von dem die Stadt in überdurchschnittlichem Maße profitiert hat. So zumindest hatte die Schlösserstiftung bislang argumentiert und damit auch die Geldgeber der Stiftung – den Bund, Berlin und Brandenburg – überzeugt, Potsdam zur Zahlung zu verdonnern, wenn der Park Sanssouci eintrittsfrei bleiben soll. Das wird er bekanntlich – zumindest bis 2018. Davor aber muss neu verhandelt werden, auch über die Höhe der Summe. Und dafür hat die Stadt jetzt einige Trümpfe mehr auf der Hand.

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