
© Matthias Koch
Champion-League: Turbine Potsdam geht bei Olympique Lyon baden
Im Halbfinal-Hinspiel der Champions League verlor Turbine Potsdam deutlich mit 1:5 und hat kaum noch Chancen auf den Finaleinzug.
Stand:
Die Hoffnungen auf das erneute Erreichen des Champions League-Endspiels – es wäre das dritte in Folge – kann Turbine Potsdam nach dem Halbfinal-Hinspiel wohl schon begraben. Die Mannschaft von Trainer Bernd Schröder erlebte bei Titelverteidiger Olympique Lyon am Sonntagabend ein regelrechtes Debakel. Mit 1:5 (0:3) gab der Deutsche Meister die Partie nahezu ohne Gegenwehr verloren. „Der Gegner war uns von Beginn an gedanklich überlegen“, schimpfte Trainer Schröder nach dem desillusionierten Auftritt seiner Turbinen.
Der deutsche Frauenfußballmeister stand auf regennassem und sehr schwer bespielbarem Rasen im „Stade de Gerland“ von Beginn an auf verlorenem Posten, denn die Gastgeberinnen erwischten im strömenden Dauerregen einen Blitzstart. Schon nach sechs Spielminuten eröffnete Mittelfeldspielerin Amandine Henry den Torreigen für die von Beginn an druckvollen Gastgeberinnen. Turbine – vom frühen Gegentor geschockt – fand nicht ins Spiel, während Lyon weiter in Richtung Tor von Alyssa Naeher spielte. Vor halbleeren Rängen – nur 5000 Zuschauer wohnten der Partie bei – sorgte der Gastgeber mit einem Doppelschlag in der 20. und 21. Minute für die Vorentscheidung in dieser sehr einseitigen Partie. Erst fiel nach einem perfekt getretenen Freistoß durch Anne Francoise Abely das 2:0, kurz darauf schoss die Schwedin Charlotta Eva Schelin ihre Elf gar mit 3:0 in Führung. Danach steckten die Gastgeberinnen zunächst etwas zurück. Aber die jetzt etwas druckvoller agierenden Potsdamerinnen erspielten sich trotzdem keine nennenswerte und zwingende Torchance gegen den Titelverteidiger.
Nach dem Seitenwechsel rollte die Torlawine im Dauerregen wieder weiter Richtung Potsdamer Tor. Die Schweizerin Lara Dickenmann erzielte in der 60. Minute das 4:0 gegen die völlig überforderten Potsdamerinnen. Den Schlusspunkt für Lyon setzte Abily mit ihrem zweiten Treffer (61.). „Wir kamen überhaupt nicht in die Zweikämpfe und hatten zu viele Ausfälle“, monierte Schröder die Leistung seines Teams. Der FFC Turbine blieb über die gesamte Spielzeit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Der erste nennenswerte Torschuss gelang erst in der 74. Minute. Doch Lára Vidarsdóttir fand ihren Meister in Lyons Keeperin Bouhaddi , die ihren Schuss aus sieben Metern ins Aus ablenkte. Erst in der Schlussphase baute Potsdam ein wenig Druck auf und so erzielte Nationalspielerin Bianca Schmidt (89.) noch den Ehrentreffer.
Im Rückspiel am 22. April im heimischen Karl-Liebknecht-Stadion benötigt Turbine nun ein Fußballwunder, um zum dritten Mal in Folge ins Europapokalfinale einzuziehen. „Im Rückspiel wollen wir wenigstens das Gesicht wahren“, sagte Turbine-Trainer Bernd Schröder nach der Partie.
Im zweiten Halbfinale gewann der 1. FFC Frankfurt am Sonntagnachmittag bei Arsenal LFC dank eines Last-Minute-Treffers von Kerstin Garefrekes mit 2:1.
Turbine: Naeher; Singer, Peter, Zietz; Schmidt, Odebrecht, Draws, Göransson (60. Hanebeck); I. Kerschowski, Anonma (63. Vidarsdottir), Nagasato.
mit dpa
Anne Golombeck
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