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Von Michael Meyer: Turbine-Sextett hofft auf den Titel

Sechs Potsdamerinnen starten heute mit dem DFB-Team in die U 20-Weltmeisterschaft in Deutschland

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Fußball ist schnelllebig, und so ist nach der WM gleich vor der WM. Kaum ist die Männer-Weltmeisterschaft in Südafrika abgepfiffen, beginnt heute in Deutschland die WM der U 20-Frauen mit gleich sechs Potsdamerinnen im Aufgebot des Deutschen Fußball-Bundes: Desiree Schumann (6 Spiele) im Tor, Tabea Kemme (6), Bianca Schmidt (12/3 Tore) und Neuzugang Inka Wesely (1) für die Abwehr, Marie-Louise Bagehorn (2) für das Mittelfeld sowie Jessica Wich (7) für den Angriff. Damit stellt der FFC Turbine das größte Kontingent im 21-köpfigen deutschen Team um Trainerin Maren Meinert, das heute in Bochum gegen Costa Rica ins Turnier startet. Kolumbien (am 16. Juli) und Frankreich (20. 7.) sind die weiteren Vorrunden-Gegner bei diesem Testlauf zur Frau- en-WM 2011 ebenfalls in Deutschland.

Zu den Stützen der Gastgeberinnen soll Bianca Schmidt gehören. Turbines Abwehrspielerin wurde im vergangenen Jahr mit dem Frauen-Nationalteam Europameisterin und verfügt bereits über viel Erfahrung und Routine. „Ich hoffe, mit meiner Erfahrung die Mannschaft mit führen zu können“, sagt die 20-Jährige, die vor zwei Jahren mit der deutschen U 20 in Chile WM-Dritte geworden war. Damals war Schmidt auch am deutschen 5:3-Sieg gegen Frankreich im Spiel um Platz 3 beteiligt. „In der Vorrunde dürfte Frankreich der härteste Brocken werden“, glaubt die Potsdamerin, die aber auch schon vor dem Auftaktgegner warnt. „Als wir im Champions-League-Finale gegen Olympique Lyon spielten, hatten die Französinnen mit Shirley Cruz Trana eine starke Mittelfeldspielerin aus Costa Rica dabei. Wenn die jungen Spielerinnen von dort nur halb so stark wie die sind, wird das schwer genug für uns.“ Trotzdem geht Bianca Schmidt zuversichtlich ins WM-Turnier. „Diesmal wollen wir ins Finale kommen und dort den Titel holen“, erklärt die gebürtige Thüringerin, die nach einem beim Länderspiel gegen die USA erlittenen Kahnbeinbruch in der linken Hand mit einer Spezialmanschette spielen wird. „Das wird schon gehen. Der Arm hält wieder“, signalisiert Schmidt.

Auch Desiree Schumann ist voller Zuversicht. „Nach drei langen und anstrengenden Lehrgängen freuen wir uns alle, dass es jetzt endlich los geht“, erklärt die 20-jährige Torfrau, die hofft, heute als Nummer eins zwischen die Pfosten zu rücken. Sie hat mit der Magdeburgerin Almuth Schult starke Konkurrenz im Nacken. „Almut hat sich sehr gut entwickelt, während ich selbst am Ende der vergangenen Saison eine schwierige Phase hatte. Aber ich kämpfe um meinen Platz im Tor“, sagt Schumann dazu. Den Heimvorteil sieht die Potsdamerin für das DFB-Team als sehr wichtig an. „Wir treffen auf gute Gegner, spielen aber im eigenen Land, und die Euphorie der Zuschauer in den Stadien wird uns sicher zusätzlich beflügeln. Das wird für uns Spielerinnen etwas ganz Besonderes werden.“

Während Schumann den Kasten sauber halten und Schmidt bei Vorstößen auf der rechten Außenbahn zusätzlich für Angriffsschwung sorgen möchten, will Jessica Wich endlich ihr erstes Tor für die U 20 schießen. „Am schönsten wäre es natürlich, wenn es gleich im ersten Spiel gelingen würde“, meinte die nur 1,65 Meter große, wuselige Stürmerin, die am Montagmittag mit dem Nationalteam das offizielle Abschlusstraining hatte. „Ich bin gesund und munter, wir alle haben gut trainiert und sind fit – gute Voraussetzungen für ein gutes Turnier“, so Wich.

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