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Filmkulisse. Der Trainer von Turbine Potsdam, Bernd Schröder, sitzt hinter einem Maschinengewehr. Daneben stehen die Fußballerinnen Jennifer Zietz, Ann-Katrin Berger, Anna Felicitas Sarholz und Patricia Hanebeck. Der Anlass für das ungewöhnliche Bild: Die Spielerinnen posierten im Filmpark für die Kalendermotive des Turbine-Kalenders 2012.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Turbine statt Pirelli

James-Bond-Outfit inklusive: Potsdams Fußballerinnen posieren im Filmpark für den Vereinskalender 2012

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Ganz ohne Ball, dafür aber mit Puderpinsel und dosenweise Haarspray, begann diese Woche für die 23 Fußballerinnen von Turbine Potsdam. Das jährliche Fotoshooting stand an, damit es auch für das kommende Jahr einen Kalender mit den mehrmaligen Deutschen Meisterinnen gibt.

Seit etwa zehn Jahren stehen die Spielerinnen dafür einmal im Jahr vor der Kamera, übergibt Trainer Bernd Schröder das Kommando an den Fotografen Sebastian Busse und die Stylistin Patricia Popow. Zeigten sich in den vergangenen Jahren die Mädels in privater Kleidung zum Beispiel vor Potsdams ausgesuchten Sehenswürdigkeiten, sollte es diese Woche eine Kostümparty sein. Und wo wenn nicht vor den zahlreichen phantastischen Kulissen des Filmparks wäre dieses Unternehmen besser aufgehoben – noch dazu im offiziellen Jahr des Films!

Sowieso verbindet Trainer Bernd Schröder und Filmparkgeschäftsführer Friedhelm Schatz eine langjährige Freundschaft, außerdem dürfen sich beide über Jubiläen ihrer weit über die Landesgrenzen bekannten Potsdamer Institutionen freuen: 100 Jahre Babelsberger Studios sowie 20 Jahre Filmpark und 40 Jahre Turbine Potsdam, sagten die Chefs beim gestrigen Fototermin auf dem Vulkangelände des Potsdamer Vergnügungsparks.

Für die Frauen bedeuten diese Termine eine willkommene Abwechslung. „Das ist mal was anderes als Training“, sagte Torhüterin Ann-Katrin Berger und sprach damit für ihre Kolleginnen. Sie ist zum ersten Mal dabei und begeistert: „So was würde ich immer wieder tun“, sagte sie. Und Trainer Schröder witzelte: „Wer weiß, wenn es mal nicht mehr zum Fußballspielen reicht, ist das vielleicht eine zweite Karriere“.

Gestern hieß es Pose statt Action für Berger, Anna Felicitas Sarholz, Patricia Hanebeck und Jennifer Zietz. Letztere waren vom Team in ein James Bond-Outfit gesteckt worden, in schwarzen Anzügen, die Haare glatt gestriegelt, verströmten beide herbe weibliche Schönheit. Lässig an ein schrottreifes Auto gelehnt, die Fotografen vor ihnen auf der Lauer, warteten sie auf die Anweisungen des Pyrotechnikers. Torsten Gliewe sorgte sozusagen für den Knalleffekt und ließ den Helikopter nur wenige Meter hinter den Mädchen in Flammen aufgehen. Eine Benzinbombe mit einer Gasbombe kombiniert heizte allen gut ein, ein angenehmer Nebeneffekt an dem kühlen herbstlichen Morgen.

Die vorhergehenden Fotoshootings kamen allerdings ohne solche Effekte aus. Fotografiert wurde unter anderem im Kaisersaal mit barocken Kostümen und Perücken, als Matrosen, Cowboys oder in einer Mittelalterkulisse. Hierbei half die Filmtierschule Harsch mit tierischen Komparsen aus: So trug Mittelalterfräulein Bianka Schmidt einen rund 10 Kilogramm schweren Uhu auf ihrem Arm. Auch in Dirndl oder frisch-frech in Pin-Up-Pose mit Eistüten und Lollies werden die Fußballerinnen im Kalender zu sehen sein.

Dieser kommt mit einer Auflage von 2500 Stück in den Vertrieb, im Filmpark sowie im Turbine-Fanshop und über den Verein kann er ab Ende Oktober erworben werden. Der Filmparkbetrieb sei während der Fotosessions übrigens nicht eingeschränkt worden, sagte Schatz. Im Gegenteil: „Solche Aktionen passen doch genau hierher, wir sind doch kein Museum. Die Besucher lieben es, der Termin ist fast schon ein fester Programmpunkt im Jahresablauf des Parks geworden“, sagte der Filmpark-Chef.

Da kann auch ein eingegipstes Handgelenk nicht dran rütteln. Die verletzte Anna Felicitas Sarholz war als Rockerbraut mit roter Punkfrisur hergerichtet worden. „Passt doch gut zu meiner Rolle“, sagte die Torhüterin lässig. Auch Ann-Katrin Berger trug gestern ausnahmsweise mal eine Lederjacke mit Nieten und Springerboots aus dem Filmparkfundus. Privat sei das ja nicht so ihr Ding, gab die Fußballerin zu – aber es sei doch aufregend, mal in eine andere Rolle zu schlüpfen.

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