
© Jan Kuppert
Sport: Turbine überwintert unter den Top 3
Beim 3:1-Erfolg über die SGS Essen lässt Potsdam spielerischen Glanz vermissen
Stand:
Mit einem 3:1(3:1)-Erfolg hat sich Turbine Potsdam am Freitagabend zu Beginn des 13. Spieltages der Frauen-Fußball-Bundesliga auf den zweiten Tabellenplatz geschoben. Mit einem Heimerfolg gegen Freiburg kann Bayern München am morgigen Sonntag zwar wieder an den Potsdamerinnen vorbeiziehen, doch überwintert Turbine unter den Top 3 der Liga – vor dem Erzrivalen 1. FFC Frankfurt.
Trotz des letztlich ungefährdeten Sieges im Karl-Liebknecht-Stadion gegen den Tabellen-Fünften aus Essen blieb Turbine vor allem spielerisch vieles schuldig, was Trainer Bernd Schröder wiederholen ließ, dass er im Januar personell nachrüsten wolle. „Wir haben nicht so überragend gespielt, wie wir uns das vorgenommen haben“, sagte er nach Abpfiff der 90 Minuten.
Vor allem der Auftakt der Partie ließ die 1 120 Zuschauer frösteln: In der vierten Minute nutzte Essens Margarita Gidion einen kollektiven Turbine-Aussetzer, als sie bei einem Freistoß nicht wartete, bis sich die Potsdamer Mauer postiert hatte. Aus 25 Metern segelte der Ball durch den Strafraum ins Tor der völlig indisponierten Torhüterin Anna Sarholz. Es war das 14. Gegentor für Turbine – und einmal mehr fiel es viel zu leicht. „Ein klarer Torwartfehler“, kommentierte Schröder schonungslos.
Das 0:1 weckte Turbine allerdings auf, die Elf antwortete mit zunächst wütenden, aber wenig kontrollierten Offensivbemühungen. Im gegnerischen Strafraum agierte Turbine zu umständlich, ein Schuss von Inka Wesely in der zehnten Minute landete eher zufällig an der Latte. Es waren nur kurze spielerische Momente, die Turbine zeigte – die dann auch prompt zu Toren führten. Beim 1:1-Ausgleich hatte Asano Nagasto, die hinter den Sturmspitzen agierte, mit einem schönen Pass über die Essener Abwehr Tabea Kemme in Szene gebracht, die aus spitzem Winkel einschob. Nach gut einer halben Stunde führte eine gelungene Kombination über Lia Wälthi und Pauline Bremer zur 2:1-Führung durch Genoveva Anonma, die gut freigespielt letztlich unbedrängt vollenden konnte. Und nur vier Minuten später war es Bremer, die ein schönes Zuspiel wiederum von Nagasto zum 3:1 nutzte und damit ihren starken kämpferischen Einsatz im ersten Durchgang belohnte.
Nach Wiederanpfiff gelang es den Gastgeberinnen kaum, Ruhe ins Spiel zu bringen und eine klare spielerische Linie zu finden. Ungenaue und hektische Abspiele führten zu schnellen Ballverlusten, sodass Essen das Spiel etwas ausgeglichener gestalten konnte, ohne wirklich gefährlich zu werden. Lediglich nach einem Eckstoß in der 55. Minute musste Turbine-Keeperin Sarholz ernsthaft eingreifen.
Zurückgekehrt in die Start-Elf war nach längerer Verletzungspause wieder Lia Wälthi, die vor der Abwehr bis zu ihrer Auswechslung eine gute Partie machte und einige Offensivimpulse setzte. Tabea Kemme war aus der Abwehr auf die für sie ungewohnte Außenposition im rechten Mittelfeld gerückt, wo sie durchaus gute Szenen hatte und nach Abpfiff von einer kräftezehrenden Partie sprach. „Letztlich zählen aber der Erfolg und die drei Punkte“, sagte die Nationalspielerin.
Turbine Potsdam: Sarholz; Wesely, Elsig, Kulis; Kemme, Cramer, Wälti (69. Andonova), Rauch (87. Mercik); Nagasato (73. Simic), Anonma, Bremer. Tore: 0:1 Gidion (4.), 1:1 Kemme (14.), 2:1 Anonma (29.), 3:1 Bremer (33.)
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