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Die Caffè- & Aperitivo-Bar hat vorübergehend geschlossen.

© Ottmar Winter

Türen zu im Nauener Tor: Espressonisten-Café macht Winterpause

Die erst im Mai eröffnete Gastronomie in Potsdams Innenstadt schließt vorerst bis zum Frühjahr. Hintergrund sind der Fachkräftemangel und die Energiepreise.

Erst im Frühjahr ging die Caffè- & Aperitivo-Bar im Westflügel des Nauener Tores an den Start: Delia und Patrick Großmann vom Kaffee-Fachhandel „Die Espressonisten“ wollten an dem prominenten Standort „ein Stück Italien mit einem speziellen Twist“ schaffen, sagten sie damals den PNN. Nun geht die Gastronomie in eine nicht ganz freiwillige Winterpause. „Wir haben ab heute geschlossen“, sagte Patrick Großmann den PNN am Dienstag (1. November). Einen Neustart soll es voraussichtlich im Frühjahr geben, wann genau, ist aber offen.

Hintergrund sind zwei Entwicklungen: Fachkräftemangel und die Energiekrise. Es sei enorm schwierig geworden, Personal zu finden, das dem Qualitätsanspruch genüge, sagte Patrick Großmann: „Es gibt keine qualifizierten Kräfte mehr.“ Mit der Entlohnung habe das nichts zu tun, die Espressonisten zahlten übertariflich, betont er.

„Die Espressonisten“ im Nauener Tor wurde erst im Frühjahr eröffnet.
„Die Espressonisten“ im Nauener Tor wurde erst im Frühjahr eröffnet.

© Andreas Klaer

Hinzu komme die Unsicherheit durch die Energiekrise und die gestiegenen Energiepreise. Sein Ökostrom-Anbieter habe die Verträge zum Jahresende gekündigt, die in Aussicht gestellten neuen Preise seien deutlich teurer. In einem Gebäude wie dem Nauener Tor mit hohen Räumen und ohne Nachbarn könnten die Kosten im Winter aus dem Ruder laufen, befürchtet Großmann. „Wir können nicht durch den Winter durchschlittern mit diesem Team und diesen Energiepreisen.“

Die Espressonisten haben sich auf den Verkauf von hochwertigen Siebträgermaschinen und Kaffee spezialisiert, am Hauptstandort in der Gutenbergstraße gibt es auch eine Caffè-Bar. Seit 2016 gibt es zudem eine Filiale in Berlin. Durch die Pandemie habe sich das Kundenverhalten gewandelt, sagte Großmann. Zwar habe sich umsatzmäßig wenig verändert, „aber es ist insgesamt viel weniger Bewegung im Laden“. Kund:innen kämen nun oft mit klaren Vorstellungen in den Laden. Der Flanier-Einkaufsbummel sei seltener, gleichzeitig das Online-Geschäft wichtiger geworden.

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