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Wie weit ist weit? Im All herrschen kosmische Dimensionen.

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Landeshauptstadt: Tutti Frutti im All

Das Urania Planetarium zeigt ab Sonntag die neue Fulldome-Show „Kosmische Dimensionen“

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Obstsalat im Planetarium – das gab’s wohl noch nie. Am Sonntag zeigt die Urania im Planetarium die neue Fulldome-Show „Kosmische Dimensionen“, die fünfte seit Erwerb der hochmodernen Technik vor zwei Jahren. Seitdem ist es möglich, mithilfe eines Zeiss-Projektors und einer Beamer-Anlage den gesamten Kuppelraum in 3D-Optik zu bespielen.

Mit dem neuen Programm kommt sogar Obst ins Spiel. Denn um die kosmischen Dimensionen zu erklären und zu verstehen, genügen kaum Worte und herkömmliche Begriffe, heißt es. Unser Verständnis von Raum, Zeit und Temperatur sei brauchbar für ein Erdendasein – um das Weltall zu verstehen, reiche es nicht aus. Die Filmemacher arbeiten deshalb mit Vergleichen. Die Größenrelationen des Sonnensystems werden beispielsweise mit Früchten erklärt, die als Planeten herhalten müssen und auf ihren Laufbahnen eine Großstadt durchziehen. Dass in diesem Größensystem die nächsten Sterne dennoch Zigtausende Kilometer weit entfernt wären – eine Überraschung.

So weit weg sind die Sterne, sagt der Sprecher, dass das, was wir am Himmel sehen, niemals live ist, sondern ein Blick in die Vergangenheit. „Würde jemand auf der Sonne das Licht ausknipsen, würden wir es auf der Erde erst nach acht Minuten merken“, sagt er.

Solche bildlichen Anmerkungen sind die Stärke des Programms, das bleibt auch bei einem ADS-gefährdeten Fünftklässler hängen. Nebenbei gibt’s wissenschaftliche Einsprengsel über sämtliche Mars- und Mercursonden, Messenger und Voyager, ihre Flugbahnen und Aufträge.

Neben der Weite des Raumes geht es auch um die Dimension der Zeit. Die Zeitspanne vom Urknall bis zum Jetzt wird mit dem Zwölfstundentag eines Menschen verglichen: Wann gab es erste Sterne, das Sonnensystem, die Erde? Wann entwickelte sich Leben und wann kam der Mensch? Das Programm wird für Kinder ab zwölf Jahre und Familien empfohlen. Die Drehbuchautoren haben auf eine lebensnahe Wissensvermittlung und eine Portion Humor geachtet. Hinzu kommen wunderbare Aufnahmen aus Raumsonden wie Cassini und Hubble, die die Schönheit des Alls zeigen und zum Träumen verleiten.

Die Fulldome-Shows kommen beim Publikum sehr gut an, sagt Planetariumsleiter Rolf König. Und auch wenn so eine Film-Lizenz mit 3500 Euro nicht gerade billig ist, sei man bemüht, den Besuchern Abwechslung zu bieten. Besonders bei schlechtem Wetter kommen viele Familien, an Wochentagen auch Schulklassen aus ganz Brandenburg. Im vergangenen Jahr zählte die Urania in dem vergleichsweise kleinen Planetarium mit 46 Plätzen etwa 10 000 Besucher. Steffi Pyanoe

Premiere am Sonntag, 14 Uhr und 15.30 Uhr, Urania Planetarium, Gutenbergstraße 71/72. Karten für acht bzw. fünf Euro unter Telefon (0331) 27 0 27 21. Auch am 21. und 24. Mai.

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