Sport: U19-Team morgen gegen Kanada

Karolin Thomas kommt erleichtert und zufrieden zum Pressegespräch. Frisch geduscht nach dem 4:0-Sieg gegen Australien im zweiten Gruppenspiel der U19-WM in Thailand. Am Dienstag (11 MEZ, live auf Eurosport) geht es im abschließenden Gruppenspiel dann gegen Kanada. Wieder um 17 Uhr Ortszeit, wieder mit leichter Brise, welche die schwüle Hitze mildert. Grundsätzlich hat Karolin Thomas vom FFC Turbine Potsdam aber einen Kompromiss für sich gefunden, da sie die Witterung ohnehin nicht beeinflussen kann: „Es schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Dabei siegt die Lust am Fußball klar über das Wetter.“ Dieser Lust will sie auch am Dienstag nachgehen: „Wer spielt, wissen wir immer erst kurz vorher. Aber ich wäre einsatzfähig. Klar, dass ich spielen will, sonst wäre ich hier am falschen Ort“, sagte die 19-Jährige, die per eMail Kontakt zu Freunden und Familie hält. Trainerin Silvia Neid könne sich Änderungen im Team vorstellen, da zum Beispiel die Duisburger Abwehrspielerin Hauer gelbgefährdet sei. „Auch die anderen können sich für das Team empfehlen. Ich könnte Spielerinnen schonen, denn wir sind ja schon für das Viertelfinale qualifiziert.“ Viele Überlegungen schwirren im Trainerkopf – natürlich auch solche unausgesprochenen, die Neid aus sportlichen Gründen nie sagen würde: Der Tabellenzweite nämlich muss nicht zum Viertelfinale die 700 Kilometer nach Chaing Mai reisen und müsste auch erst im Finale gegen den Topfavoriten, die USA, antreten. Gegen Kanada kommt es zum Aufeinandertreffen zweier Powerteams: physisch fit und spielerisch ansehnlich. Vielleicht hat sich das auch in Bangkok rumgesprochen, wo die Ränge bei den deutschen Spielen zuletzt nur sehr spärlich besetzt waren. Doch trotz dieser fehlenden Leidenschaft für das runde Leder, ist Thomas begeistert von Bangkok: „ Die Leute sind unglaublich nett, zuvorkommend, freundlich, hilfsbereit und immer mit einem Lächeln im Gesicht. Es herrscht eine unglaubliche Gastfreundschaft“, erzählt die Turbine-Spielerin. Rainer Hennies

Rainer Hennies