Von Henner Mallwitz: Über die Ländergrenze

Wenn die ehemalige Weltklasse-Biathletin Kati Wilhelm am Sonntag um 10 Uhr an der Glienicker Brücke den Startschuss für den nunmehr 8. Potsdamer Drittelmarathon – RBB-Lauf gibt, werden in etwa so viele Läuferinnen und Läufer, Walkerinnen und Walker wie im vergangenen Jahr am Start sein. Bis gestern waren beim veranstaltenden Stadtsportbund (SSB) 2120 Anmeldungen eingegangen, und das ist minimal höher als bei der siebten Auflage.

„Wir wollten ja gern die 3000er Marke knacken“, sagt SSB-Geschäftsführerin Anne Pichler. „Aber das wird wohl leider nicht ganz klappen. Wir würden uns aber riesig freuen, wenn so viele Teilnehmer wie im vergangenen Jahr an dem Lauf teilnehmen.“ Damals passierten 2563 Hobbysportler die Ziellinie, die auch bei der achten Auflage wieder direkt auf der Glienicker Brücke, der Ländergrenze von Brandenburg und Berlin, sein wird. Auch diesmal sind Nachmeldungen noch vor Ort möglich: Von 8 bis 9.15 Uhr werden an der Brücke die Startunterlagen ausgegeben; bis zum morgigen Donnerstag kann man sich zudem noch per Internet für den Lauf anmelden.

Der Drittelmarathon über 14,065 Kilometer hat längst seinen festen Platz im Sportkalender Berlins und Potsdams gefunden, ist er doch mit seiner Streckenführung entlang der Sehenswürdigkeiten der Landeshauptstadt nahezu einmalig. Auch diesmal führt die Route von der Glienicker Brücke mitten ins Potsdamer Stadtzentrum und nach Babelsberg. Dort geht es entlang der Villen am Griebnitzsee weiter auf der Königsstraße bis zur Glienicker Brücke. Während die Ziellinie direkt auf dem geschichtsträchtigen Bauwerk zu finden ist, wird der Start wie bereits im Vorjahr ein Stück weiter auf Potsdamer Seite erfolgen. „Gerade beim gemeinsamen Start von tausenden Läufern kann es zu gefährlichen Schwingungen kommen“, erklärt SSB-Vorstandsmitglied Andreas Gerlach. „Das wollen wir vermeiden, und wir sind im vergangenen Jahr damit sehr gut gefahren.“ An der Streckenführung hat sich indes kaum etwas geändert: Allein wegen der Baustelle des Stadtschlosses geht es auf dem Alten Markt entlang des Rathauses direkt zum Wasser.

Auch in diesem Jahr erhalten alle Teilnehmer eine Medaille. Nach den Motiven der Glienicker Brücke und des Nauener Tores ist diesmal eine Ansicht des Holländischen Viertels zu sehen. Außerdem hat die DAK-Krankenkasse einen Pokal für Firmenteams ausgelobt: Es werden fünf kleine Skulpturen des Alten Fritz’ vergeben. „Gerade bei den Firmen haben wir diesmal einen regen Zuspruch“, sagt Anne Pichler. „Allein die Katholische Marienschule in Babelsberg ist mit 24 Läuferinnen und Läufern am Start.“ Die beiden Vorjahressieger Anja Carlssohn und Hagen Brosius fehlen diesmal in den Teilnehmerlisten. „In diesem Jahr werde ich meinen Titel nicht verteidigen“, sagt Carlssohn. „Aber ich schaue mir den Lauf auf alle Fälle an.“ Hagen Brosius startet am Sonntag bei den Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften in Griesheim.

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Henner Mallwitz