zum Hauptinhalt

Von Erhart Hohenstein: Über neun Brücken

In diesem Jahr werden die Schinkelbrücke und die Kronprinzenbrücke instand gesetzt

Stand:

Sanssouci - Mit der Schinkelbrücke und der Kronprinzenbrücke werden in diesem Jahr weitere zwei Brücken im beziehungsweise am Park Sanssouci instand gesetzt. Damit führt, wie Baudirektor Alfons Schmidt informierte, die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten ihr Reparaturprogramm für die Brückenbauwerke des Welterbeparks fort.

Die Schinkel- oder Tritonenbrücke, die vor dem Rondell der Großen Fontäne den Parkgraben überspannt, ist die wohl bekannteste im Park Sanssouci. 1746 als Zugbrücke aus Eichenholz gebaut, musste sie bereits 1788 und dann 1814 erneuert werden. Das heutige Bauwerk stammt aus dem Jahr 1834. Es wurde von Ludwig Persius entworfen und von der schlesischen Eisenhütte in Gleiwitz aus Gusseisen angefertigt. Durch ihre neuartige Konstruktion stellt die Brücke ein technisches Denkmal dar, ist aber auch wegen der teils von Schinkel entworfenen Meeres- und Flussgötterdarstellungen von Bedeutung, die die Geländer schmücken.

Wie der für Sanssouci zuständigen Bereichsarchitekten Volker Thiele den PNN auf Nachfrage erklärte, sei keine grundlegende Erneuerung, sondern nur eine Reparatur der Brücke vorgesehen. Außerdem werde sie erst nach der Hauptsaison beginnen. Zu nennenswerten Beeinträchtigungen für den Besucherstrom, der auf dem Weg zum Schloss Sanssouci mehrheitlich dieses Bauwerk überquert, komme es also nicht.

Ebenfalls als technisches Denkmal unter Schutz steht die Kronprinzenbrücke, die westlich des Orangerieschlosses die Verbindung zu der zum Belvedere Klausberg führenden Lennéschen Krimlindenallee herstellt.

Ursprünglich sollte hier im Verlauf der von König Friedrich Wilhelm IV. geplanten, aber nur in Teilen verwirklichten Triumphstraße ein riesiges Viadukt entstehen. Das an dessen Stelle 1905/06 errichtete Brückenbauwerk ist ein frühes Beispiel der Stahlbetontechnologie. Dafür kündigte Volker Thiele umfangreichere Arbeiten an. Auch hier werde es jedoch in dem ohnehin nicht so stark frequentierten Bereich kaum Behinderungen für den Besucherverkehr geben. In den vergangenen Jahren waren im Park bereits die beiden auf die Insel im Maschinenteich führenden Brücken (ab 2004) und die Ökonomiewegbrücke am Chinesischen Teehaus (2006) erneuert worden. Zur Finanzierung hatten Mittel aus dem freiwilligen Parkeintritt und Überschüsse aus der Veranstaltung Schlössernacht beigetragen.

Über den Parkgraben in Sanssouci wurden ab 1746 neun Brücken geschlagen, außerdem gibt es an der Chinesischen Teeküche und im südlichen Teil des Maschinenteiches zwei Wehre zur Regulierung des Wasserstandes, der durch einen nahe der Sanssouci-Meierei angebrachten Pegel gemessen wird. Weitere vier Brücken entstanden mit dem Bau eines Stichgrabens ab 1763 für die Baustofftransporte zum Neuen Palais. Sie sind nach Zuschüttung dieses Kanals in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts ebenso wenig erhalten geblieben wie die Portalbrücke am Haupteingang Obelisk.

Erhart Hohenstein

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })