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PROZESS-CHRONIK: Überfall vor Bäcker Braune

In der Nacht zum 3. Juli 2005 fahren etwa 15 Neonazis aus Berlin und Brandenburg nach einer Feier mit der Straßenbahn vom Volkspark in Richtung Bahnhof.

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In der Nacht zum 3. Juli 2005 fahren etwa 15 Neonazis aus Berlin und Brandenburg nach einer Feier mit der Straßenbahn vom Volkspark in Richtung Bahnhof. In der Friedrich-Ebert-Straße bemerken sie den bekannten Potsdamer Linken Tamás B. und seinen Begleiter Christoph B. Die Notbremse wird gezogen. Der Überfall nimmt seinen Lauf. Noch in der Nacht werden erste Tatverdächtige von der Polizei festgenommen.

Prozessbeginn mit bedrohlichen „Gästen“: Als das Landgericht Potsdam am 20. Dezember 2005 vor der ersten Strafkammer mit seiner Verhandlung gegen die sechs erwachsenen Verdächtigen beginnt, stehen vor dem Gebäude rund 40 Neonazis. Die Anklage der Staatsanwaltschaft lautet auf versuchten Mord.

Gegen die fünf zur Tatzeit unter 21-jährigen Angeklagten beginnt der Prozess vor der Jugendkammer des Landgerichts am 4. Januar 2006.

Am 7. Februar 2006 belastet ein Angeklagter zwei andere Beschuldigte: Marcell Sch. gibt vor der Ersten Strafkammer des Landgerichts an, er habe gesehen, wie Oliver O. mehrmals gegen den Kopf von Tamás B. getreten habe. Zudem sagt er aus, dass Sandra C. die Bierflasche auf den Kopf von Tamás B geschlagen habe, so sehr, „dass es klirrte“. Zuvor hatte kein Angeklagter gegen einen anderen ausgesagt.

In seinem Plädoyer vor der Jugendkammer stuft Staatsanwalt Peter Petersen am 15. März 2006 die Anklage von versuchtem Mord auf gefährliche Körperverletzung herab. Grund: Die nicht lebensbedrohlichen Verletzungen der Opfer.

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