ATLAS: Überfragt
Die Potsdamer müssen in diesen Tagen viel entscheiden. Denn jeder fragt sie.
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Die Potsdamer müssen in diesen Tagen viel entscheiden. Denn jeder fragt sie. Begonnen haben die Stadtwerke mit ihrer viel kritisierten „Jugendkultur“-Telefonumfrage. Dort ging es nebenbei auch darum, wie zufrieden die Jugendlichen mit dem öffentlichen Nahverkehr in Potsdam sind. Ob das nicht ausgereicht hat? Denn jetzt führt die Stadtwerke-Tochter des Potsdamer Verkehrsbetriebs (ViP) ihre eigene Fahrgasterhebung durch – um sich stärker an den Bedürfnissen der Fahrgäste zu orientieren. Wünsche will auch CDU-Schuldezernentin Iris Jana Magdowski erfüllen, die nun 1500 Familien im Potsdamer Norden fragt, ob sie lieber ein Gymnasium oder eine Gesamtschule möchten. Dies wiederum macht die Linken skeptisch, sie kritisieren prompt die Fragen. Es geht wohl um die Angst, dass im Einfamilienhäuser-Areal Bornstedter Feld am Ende das von Linken ungeliebte Gymnasium gewinnt. Bürger beteiligt die Linke so lieber bei ihrem Fest und fragt einfach, ob das Mercure-Hotel stehen bleiben soll oder nicht. Dazu kommt nun noch die FDP, die mit 45 000 Flyern und 22 Fragen mitten im Wahlkampf wissen will, inwieweit Eltern in Potsdam Probleme bei der Wahl einer geeigneten Schule für ihre Kinder haben. So viele Fragen, so viele Interessen dahinter – mancher Potsdamer ist da vermutlich überfragt.
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