Überraschender Austritt: Wieland Niekisch zieht sich aus der CDU zurück

Erneut gibt es in der Potsdamer CDU massive Eruptionen: Der langjährige Stadtverordnete Wieland Niekisch, der zuletzt noch neuer Kreischef der Potsdamer Union werden wollte, hat am Dienstag seinen Austritt aus Partei und Fraktion erklärt. „Manchmal gibt es nur einen guten Ausweg: Die Freiheit zu einem politischen Neuanfang“, teilte er mit. Sein Mandat als nun parteiloser Stadtverordneter werde er aber behalten.

Weitere Angaben machte Niekisch nicht. Jüngst hatten sich mehrere führende CDU-Vertreter – auch in Reaktion auf Niekischs Kandidatur für den Kreisvorsitz – deutlich für den Landtagsabgeordneten Steeven Bretz als neuen Chef der Potsdamer CDU ausgesprochen. Der Partei drohte eine Kampfabstimmung, die nun vom Tisch ist. Dazu teilte Niekisch nichts mit, von Nachfragen bat er abzusehen. Der jetzige CDU-Fraktionschef Matthias Finken nahm den Austritt mit Überraschung zur Kenntnis, sagte er den PNN.

Niekisch hatte bis 2008 schon einmal die Potsdamer Union geführt, zudem ist er als wortreicher Unterstützer der Wiedergewinnung der Potsdamer Mitte bekannt. Sein Rückzug aus der Partei hat auch Folgen im Stadtparlament. Dort ist er derzeit noch Vorsitzender des Bauausschusses. Seine Ex-Fraktion schrumpft auf fünf Mitglieder – damit ist sie kleiner als die Fraktion Die Andere. Das könnte auch zu Verschiebungen von Sitzen in Ausschüssen und Aufsichtsräten zu Ungunsten der CDU führen.

In dieser Legislaturperiode hatte bereits der frühere CDU-Kreis- und -Fraktionschef Götz Friederich die Union verlassen - am Abend wurde nach PNN-Informationen bekannt, dass er und Niekisch nun womöglich eine neue Fraktion gründen. Seit Jahren wird der CDU-Kreisverband immer wieder von internen Grabenkämpfen erschüttert.