zum Hauptinhalt
Der CDU-Mann Willo Göpel kandidiert doch nicht als Rathauschef.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Update

Überraschung bei der Potsdamer CDU: Oberbürgermeister-Kandidat Göpel tritt doch nicht an

Grund sind laut Union „gesundheitliche Gründe“. Ersetzen soll Göpel der Co-Stadtfraktionschef Clemens Viehrig.

Stand:

Der CDU-Oberbürgermeisterkandidat Willo Göpel tritt doch nicht zur Wahl an. In einer Mitteilung vom Donnerstagabend machte die CDU dafür „gesundheitliche Gründe“ verantwortlich.

„Bei einer Nachuntersuchung in der Kardiologie des Klinikums am Friedrichshain stellten Ärzte fest, dass der Stress einer mehrmonatigen OB-Kandidatur für Göpel momentan gesundheitlich nicht tragbar ist“, hieß es.

Der 1963 geborene CDU-Mann lebe seit 22 Jahren mit einer künstlichen Aorta und Herzklappen und haben sich im Frühjahr mehreren Eingriffen am Herzen unterziehen müssen. „Ich habe mir das anders vorgestellt, aber die Gesundheit geht vor“, erklärte Göpel, der auch CDU-Co-Fraktionsvorsitzender ist.

Der neue Kandidat: Clemens Viehrig.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Der Kreisvorstand der CDU Potsdam hat daraufhin Clemens Viehrig, den CDU-Co-Fraktionsvorsitzenden, als neuen Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl nominiert. Am Samstag soll er von der Parteibasis gewählt werden.

Viehrig äußerte Verständnis für Göpels Rückzug und betonte die Bedeutung der Gesundheit. „Als gebürtiger Potsdamer kenne ich unsere Stadt, ihre Menschen und ihre Herausforderungen. Ich bin kein Ersatz, sondern ein Original von hier – mit einem klaren Plan für die Zukunft unserer Stadt“, sagte der 47-Jährige. Er ist Referatsleiter im Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung und seit 2014 Stadtverordneter. Viehrig gilt als liberalerer Vertreter seiner Partei, Göpel hatte sich dagegen auf einen Wahlkampf als betont bürgerlicher Konservativer vorbereitet.

Später erklärte Viehrig via Facebook, Potsdam brauche „einen Neuanfang und eine Kultur der Ermöglichung auf allen Ebenen“. Er wolle eine Stadtverwaltung, die funktioniere und „im Sinne der Potsdamerinnen und Potsdamer denkt/handelt – mit mehr Tempo bei Bauprojekten, mehr Möglichkeiten für unsere Jugend, mehr Sicherheit auf unseren Straßen und mehr Ehrlichkeit beim Haushalt“. Wichtig sei die Konzentration auf das Wesentliche: „Bezahlbares Wohnen, saubere Straßen, gute Schulen, moderne Sportstandorte und eine starke Stadtmitte.“ Er stehe für eine „bürgernahe Politik ohne Ideologie“, so Viehrig.

Viehrig tritt an gegen den Berliner Wirtschaftsstaatssekretär Severin Fischer für die SPD, die bisher von den Grünen, Die Andere und Volt getragene Ex-Bildungsbeigeordnete Noosha Aubel (parteilos), den von den Linken favorisierten Dirk Harder (parteilos) sowie den Potsdamer Fraktionschef der AfD, Chaled-Uwe Said. Die Wahl findet am 21. September statt. Allgemein wird mit einer für den 12. Oktober avisierten Stichwahl gerechnet, weil vermutlich keiner der Bewerber die absolute Mehrheit erringen wird.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })