Landeshauptstadt: Überwiegend ungefährlich
Potsdams Eltern halten den Schulweg ihrer Kinder meist für sicher. Nachgebessert werden soll trotzdem
Stand:
Die überwiegende Mehrheit der Potsdamer Eltern hält den Schulweg ihrer Kinder für sicher. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Stadtverwaltung, die am Dienstag veröffentlicht worden ist. Demnach schätzen 70 Prozent der teilnehmenden Eltern den Schulweg als ungefährlich ein. Allerdings stufen 5,5 Prozent den Schulweg als sehr unsicher ein. Um die Schulwege sicherer zu machen, gibt die Stadt deshalb jährlich 50 000 Euro aus. Die Verwaltung hatte Ende vergangenen Jahres insgesamt 9500 Fragebögen an 40 Grundschulen sowie an die Schulen mit Primarstufe verteilt. 53,7 Prozent davon kamen ausgefüllt zurück.
Probleme sehen die Eltern insbesondere in der Schule am Nuthetal, der Regenbogenschule Fahrland, der Rosa-Luxemburg-Schule, der Oberschule „Theodor Fontane“, der Grundschule im Bornstedter Feld, der Goethe-Grundschule und der Schule am Griebnitzsee. Bei diesen Schulen halten die Eltern den Schulweg ihrer Kinder überdurchschnittlich häufig für sehr unsicher. An der Schule am Nuthetal etwa schätzte ein Viertel der befragten Eltern den Schulweg als gefährlich ein, an der Regenbogenschule waren es 23,4 Prozent von 165 Teilnehmern. Allerdings ist das Meinungsbild der Eltern offenbar nicht immer eindeutig: So halten an der Schule im Nuthetal immerhin 16,7 Prozent der Eltern den Schulweg ihrer Kinder für sehr sicher – der sechsthöchste Wert der Befragung.
„Auch wenn die Mehrzahl der Befragten ihren Schulweg als sicher einstuft, gibt es immer Verbesserungsmöglichkeiten, um die Schulwege noch sicherer zu gestalten“, so die zuständige Fachbereichsleiterin Petra Rademacher. So soll an der Neuen Grundschule Marquardt an der Straßenkreuzung von Hauptstraße und Schulstraße nachgebessert werden. Für die Gerhart-Hauptmann-Grundschule ist in diesem Jahr geplant, den Gehweg an der Carl-von-Ossietzky-Straße zu verbreitern und die Straße schmaler zu machen. Außerdem soll auf beiden Straßenseiten der Bordstein abgesenkt werden.
Zur Einschulung am kommenden Samstag werden nach Angaben der Stadtverwaltung fast 1700 Erstklässler teilweise zum ersten Mal den Weg zu ihrer Grundschule gehen. Am Montag beginnt dann das neue Schuljahr. Gut 1300 Erstklässler werden die städtischen Schulen inklusive der Förderschulen besuchen und etwa 350 Kinder die Einrichtungen in freier Trägerschaft.
Über die Verkehrsregeln wüssten knapp 80 Prozent der Kinder mindestens gut Bescheid, heißt es in der Auswertung der Umfrage. Dennoch wird fast die Hälfte der Jungen und Mädchen von den Eltern oder von anderen Erwachsenen zur Schule gebracht. Ein Drittel der Kinder gehe allein zur Schule.
Bei fast zwei Dritteln der Kinder ist der Schulweg kürzer als zwei Kilometer. Dementsprechend brauchen die meisten Potsdamer Grundschüler weniger als 15 Minuten, um von zu Hause zur Schule zu kommen. Dabei geht die Mehrheit der Kinder zu Fuß. Viele Fahrradfahrer steigen im Winter auf Bus und Tram um. 17,5 Prozent der befragten Grundschüler besitzen eine Monatskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel. Viele Eltern fahren ihre Kinder mit dem Auto zur Schule, weil sich Schulweg und Arbeitsweg verbinden lassen und der Schulweg so sicherer ist. Dies betrifft vor allem Schüler aus Ortsteilen am Rand der Stadt, aus dem Potsdamer Umland sowie aus Berlin.
Unter den Teilnehmern der Umfrage hatte die Landeshauptstadt einen Gratis-Besuch des Filmparks Babelsberg verlost. Gewinner ist die Klasse 1a der Neuen Grundschule Marquardt. Der Gutschein wird zu Beginn des Schuljahres überreicht. „Natürlich liegt uns die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer am Herzen. Aber den Jüngsten und Schwächsten gilt unsere besondere Fürsorge“, sagte Potsdams Bildungsdezernentin Iris Jana Magdowski (CDU).
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