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Nun doch. Von der Speicherstadt aus soll über das Gelände des Wasserwerks (im hinteren Teil des Bildes) ein Uferweg nach Hermannswerder führen. Lange stand das Projekt auf der Kippe.

© Andreas Klaer

Templiner Vorstadt: Uferweg am Wasserwerk wird nun doch gebaut

Lange stand das Projekt auf der Kippe. Nun soll der Uferweg von der Speicherstadt über das Gelände des Wasserwerks nach Hermannswerder kommen. Grund dafür ist die Absage des Radschnellweges von Potsdam nach Stahnsdorf.

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Templiner Vorstadt - Der seit Jahren geplante und immer wieder verschobene Uferwegs über das Gelände des Wasserwerks in der Leipziger Straße soll nun doch kommen. Das Projekt werde nun eine prioritäre Maßnahme im Stadt-Umland-Wettbewerb und solle schneller als bislang geplant realisiert werden. Das teilte Erik Wolfram, Bereichsleiter Stadtentwicklung, am Mittwoch in einer Erklärung der Bauverwaltung mit.

Uferweg kann schneller gebaut werden als gedacht

Grund dafür sei der Rückzug der Partner aus Stahnsdorf bei dem gemeinsamen Projekt eines Radschnellweges von Stahnsdorf nach Potsdam (PNN berichteten). Die Gemeinde konnte die notwendige Kofinanzierung für das Projekt im Förderzeitraum nicht aufbringen, weil sie das Geld für eine Schule benötigte. „Dass der Radschnellweg momentan nicht kommen wird, sei sehr bedauerlich“, sagte Finanzdezernent Burkhard Exner (SPD). Die gute Nachricht aber sei: Mit den frei werdenden Mitteln könne der Uferweg schneller als ursprünglich gedacht gebaut werden. „Im Haushaltsplan 2017 haben wir die dafür nötigen Planungskosten bereits vorgesehen.“ Ein genauer Baustart blieb aber zunächst offen.

Noch vor einem halben Jahr hatte es schlecht für das Projekt ausgesehen, die Verwaltung keinen Zeitplan für die Umsetzung mehr genannt. Dagegen hatte vor allem die Linke mobil gemacht. Entsprechend erfreut zeigte sich Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg gegenüber den PNN: „Es hat sich gelohnt, dass wir an dem Thema drangeblieben sind.“ Die Kosten für den geplanten Fuß- und Radweg am Havelufer, der eine Lücke im Radverkehrsnetz zwischen Hauptbahnhof und Hermannswerder schließen soll, betragen etwa 740 000 Euro. Die vergleichsweise hohen Kosten entstehen, weil der Abschnitt zwischen Speicherstadt und Vorderkappe durch eine Trinkwasserschutzzone verläuft und deswegen eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen erforderlich sind. Den Plänen nach würde ein asphaltierter, barrierefreier, eingezäunter und beleuchteter Uferweg entstehen. Die rund 800 Meter lange Wegeverbindung ist auch Teil des Radverkehrs- und Schulwegsicherungskonzeptes der Stadt. Um diesen Uferwegsabschnitt war lange gerungen worden. Wegen der Umweltschutzproblematik hatte das damals von der Linken Anita Tack geführte Umweltministerium einen Uferweg zunächst abgelehnt. Schließlich einigte man sich doch – um den Preis strenger Auflagen.

Frei werdende Fördermittel fließen nicht nur in den Uferweg

Die durch den Wegfall der besagten Radschnellverbindung frei werdenden Fördermittel in Höhe von 3,42 Millionen Euro sollen aber nicht nur in den Bau des Uferweges fließen, sondern auch für einen Wanderrastplatz am Nordufer des Fahrländer Sees, für Projekte der Sielmann-Stiftung in der Döberitzer Heide und für Projekte in der Kaserne Krampnitz eingesetzt werden. Die Idee der Radschnellroute nach Stahnsdorf wolle man zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgreifen, hieß es im Ausschuss weiter. Vor allem für E-Bikes sollte die Schnellstrecke geeignet sein. 

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