Landeshauptstadt: Uferweg in Groß Glienicke bald gesperrt? Ortsvorsteher warnt vor „Kurzschlusshandlungen“
Groß Glienicke - Der Konflikt um den Uferweg am Groß Glienicker See droht erneut zu eskalieren. Anrainer bereiten offenbar eine Sperrung des Wegs auf ihren Grundstücken vor, heißt es in einem Schreiben des Ortsvorstehers Peter Kaminski (Linke) und seines Stellvertreters Winfried Sträter von gestern.
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Groß Glienicke - Der Konflikt um den Uferweg am Groß Glienicker See droht erneut zu eskalieren. Anrainer bereiten offenbar eine Sperrung des Wegs auf ihren Grundstücken vor, heißt es in einem Schreiben des Ortsvorstehers Peter Kaminski (Linke) und seines Stellvertreters Winfried Sträter von gestern. Auf die drohenden Sperrungen hätten in den vergangenen Tagen „besorgte Bürger hingewiesen“, so Kaminski. Der Ortsvorsteher appellierte in dramatischen Worten an die Anrainer, von Sperraktionen abzusehen. Sie wären „sowohl in juristischer als auch in sozialer Hinsicht törichte Kurzschlusshandlungen“. Wer versuche, die Öffentlichkeit von der Nutzung des Uferwegs auszusperren, unternehme einen „Angriff auf das Gemeinwohl“ und „vergifte“ das „soziale Klima“ in Groß Glienicke.
Der Konflikt um den rund 2,5 Kilometer langen Uferweg am Groß Glienicker See schwelt bereits seit Monaten. Die Problematik ähnelt jener am Ufer des Griebnitzsees, wo der Uferweg seit fast einem Jahr durch einige Anrainer gesperrt ist: Beide Wege liegen im ehemaligen innerdeutschen Grenzgebiet, beide führen über Privatgrundstücke. Im Gegenteil zum Griebnitzsee gibt es am Groß Glienicker See einen gültigen Bebauungsplan, der den öffentlichen Weg vorsieht. Er ist jedoch nicht öffentlich gewidmet; daher müssten die Anrainer der Stadt Potsdam das Wegerecht einräumen und im Grundbuch eintragen lassen. Darüber verhandelt die Verwaltung derzeit mit jedem einzelnen Anrainer. Offenbar aus Unzufriedenheit mit diesem Prozess wollen nun einige Anrainer sperren.
Ortsvorsteher Kaminski betont, jetzt gehe es in den Verhandlungen „endlich voran“. Ein erster Vertrag sei geschlossen. Für das Wegerecht sollen die Anrainer beispielsweise Genehmigungen für Bootsstege bekommen, auch sollen sie ihre Privatsphäre am Ufer mit Zäunen und Hecken schützen können. Kaminski betonte, da er nun in die „Lenkungsgruppe“ der Stadtverwaltung zu den Anrainer-Verhandlungen berufen worden sei, habe „unser Ortsteil jetzt unmittelbaren Einfluss“ auf die Entscheidungen. Es gebe aber „keine Alternative zum Kompromiss auf dem Verhandlungsweg“. SCH
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