
© Stefan Engelbrecht
Uferweg am Templiner See: Uferweg zwischen Bäumen
770 Meter Rad- und Fußweg am Templiner See sind saniert. Das Projekt kostete rund 280 000 Euro und führt durch einen dichten Wald am Bahnhof Pirschheide
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Potsdam-West – Ein Teilabschnitt des Radweges zwischen Potsdam und Werder (Havel) ist in der Nähe des Bahnhofes Pirschheide saniert und am gestrigen Dienstag eröffnet worden. Nun sei auf der Strecke wieder ein gefahrloses Passieren und auch ein erlebnisreiches Radfahren möglich, sagte Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). Die Sanierung der 770 Meter langen und drei Meter breiten Strecke mitten im Wald hinter dem Bahnhof Pirschheide war nötig geworden, da sich der vorhandene Belag in einem desolaten Zustand befunden habe und die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben war, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Die Strecke ist Teil des Europaradweges R1, der vom Ärmelkanal in Frankreich bis ins russische St. Petersburg führt, und des Havelradweges.
Diskussionen um Zukunft des Restaurants "Bootshaus Seekrug"
Der Weg führt von dem Hotel Seminaris direkt am Ufer des Templiner Sees entlang Richtung Innenstadt bis zum Gelände der Wassersportfreunde Pirschheide. Dort müssen die Radler allerdings eine normale Straße nehmen, die um das Gelände des Restaurants „Bootshaus Seekrug“ herumführt. Seit Jahren wird über die Zukunft des Seekrug-Geländes als traditionsreicher Standort des Potsdamer Rudersports gestritten. Wie berichtet hatten sich die Mitglieder des Sportausschusses im April für einen Masterplan ausgesprochen. Dazu gehört nach Angaben von Potsdams Radbeauftragten Torsten von Einem auch die Überlegung, einen Radweg über das Gelände zu führen.
Insgesamt wurden für den Weg in zwei Monaten 2400 Quadratmeter Baumaterial neu aufgebracht. Die Fahrbahn besteht aus „Reaktionsharz“ und einer Körnung aus Naturstein. Vor allem in Kreuzungsbereichen wie etwa vor dem Hotel Seminaris zur Steganlage ist der neue Weg mehr als vier Meter breit, um die Gefahr von Kollisionen zu vermindern. Es gibt auf der Strecke zwei Rastplätze mit Aussicht auf den Templiner See. Dort sind neben einer Bank auch Abfallbehälter und Fahrradständer angebracht. Neben der Radspur wurde eine schmale Rasenfläche angelegt, zudem sind 400 Quadratmeter Fläche für Sträucher vorgesehen.
Radweg zwischen Stern und Schlaatz in Planung
Das Vorhaben kostete rund 280 000 Euro. Die Investition wurde im Rahmen des Landesprogramms „GRW Infrastruktur“ gefördert. Bereits im vergangenen Jahr war der 2. Bauabschnitt des Uferweges zwischen Kastanienallee und Im Bogen entlang des Templiner Sees fertiggestellt worden. Auch in den kommenden Jahren werde Potsdam weiter in ein verbessertes Verkehrsangebot für Radfahrer investieren, sagte Jakobs. So würden im September die Arbeiten für den Radweg zwischen den Stadtteilen Am Stern und Schlaatz beginnen, sagte er. Dadurch sollen die Wetzlarer Straße und Neuendorfer Straße verbunden werden. Der etwa einen Kilometer lange Weg, der südlich parallel zur Nuthe-Schnellstraße verläuft, ist bislang eine reine Holperpiste, der Ausbau war bereits 2008 durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossen worden. Bisher scheiterte er jedoch am Widerstand einiger Eigentümer gegen den Verkauf benötigter Flächen.
Im März hatte die Stadtverwaltung eine Kampagne unter dem Titel „Auto-Korrektur“ gestartet, durch die mehr Menschen auf Rad, Tram oder Bus umsteigen sollen. Zielgruppe sind die flexiblen Auto-Affinen, die aber dennoch für Alternativen offen sind, hieß es. Stefan Engelbrecht
Stefan Engelbrecht
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